Die Liebe kommt im Karohemd, Folge 2

Und, wie gefällt Euch mein neues Werk? Ärzte hatten wir tatsächlich noch nie. Allerdings spielt die Geschichte nicht lange im Klinikmilieu,  sondern gaaaaaaanz wo anders. Ihr dürft gespannt sein. Mehr wird nicht verraten!

Kitsch, Groschenroman, Liebe, Herzschmerz, Liebesroman, Carola Pigisch, Australien, Outback

Nein, Kathrin wollte kein Kind. Dann wäre es vorbei mit den schönen Urlauben auf den Seychellen.
Tom Mueller, “Sonnenuntergang auf den Seychellen”, Some rights reserved, Quelle: www.piqs.de

Oh, mein Gott, bin ich müde!” Kathrin gähnte und ließ sich aufs Sofa fallen. 48 Stunden am Stück zu arbeiten, das war unmenschlich. “Es wird Zeit, dass Du Dir eine Oberarztstelle suchst”, sagte Carlo und reichte ihr eine Tasse Tee. Er saß gerade am Frühstückstisch.
“Oberärzte müssen auch Dienste machen”, sagte Kathrin.
“Ja, aber das meiste davon ist Bereitschaftsdienst am Telefon. Du musst nicht rund um die Uhr in der Klinik präsent sein. Kannst zwischendurch schlafen. Das siehst Du doch bei mir.”
“Ja, klar. Aber wo soll ich so schnell eine Oberarztstelle finden? Und dann noch als Frau, in der Orthopädie! Das ist doch seit jeher eine Männerdomäne und das wird sich in absehbarer Zeit auch nicht ändern.”

“Ach Schatz. Wirf doch nicht immer gleich die Flinte ins Korn. Halt die Augen offen und sei wachsam. Es wird schon etwas Zukunftsträchtiges kommen. Vielleicht ja auch etwas Kleines?” Carlo setzte sich zu Kathrin aufs Sofa und legte ihr die Hand auf den Bauch. Er wünschte sich Kinder, mehr als alles auf der Welt und er wollte diese Kinder mit ihr. Daran ließ er keinen Zweifel. Immer wenn er davon anfing, wurden Kathrin die zwölf Jahre bewusst, die sie trennten. Er hatte sich beruflich etabliert, sah einer  Karriere als Anästhesist entgegen und war jetzt genau im richtigen Alter, Vater zu werden. Sie hingegen stand beruflich am Anfang, war gerade mal Assistenzärztin und auf keinen Fall bereit für Kinder. “Du weißt doch Carlo”, antwortete sie müde. “Ich will mir erst etwas aufbauen, einen guten Job haben. Als Mutter bin ich so schnell draußen und abgestempelt. Für mich ist jetzt einfach nicht der richtige Zeitpunkt.” Wie oft hatten sie diese Diskussion schon geführt. Aber Carlo war gottlob nicht in Streitlaune. Er legte ihr den Arm um die Schultern und drückte sie fest an sich. “Wird schon werden”, sagte er. Seine Umarmung tat ihr gut. Er verlor nie die Zuversicht, sah die Dinge immer positiv. “Und jetzt”, sagte er, “jetzt trinkst Du Deinen Tee und dann ab mit Dir ins Bett. Schlaf ein paar Stunden und die Welt sieht wieder anders aus.”

Als Kathrin endlich in ihren Kissen lag und Carlo in die Klinik verschwunden war, schloss sie die Augen. Im Prinzip war sie sehr zufrieden mit ihrem Leben. Sie hatte einen tollen Beruf, einen wunderbaren Mann an ihrer Seite, keine finanziellen Sorgen. Nein, ein Kind brauchte sie wirklich nicht um glücklich zu sein, schon gar nicht jetzt. Dann wäre Schluss mit den wunderbaren Urlaubsreisen, die sie zweimal im Jahr machten. Seychellen, Phuket oder Kalifornien und im Winter zwei Wochen in den schönsten Skihotels. Sie genoss diese Zeit sehr, wenn sie Carlo ganz für sich allein hatte und ihn nicht mit Krankenschwestern und Patienten teilen musste. Das war nicht oft der Fall. Aber sie hatte gewusst, worauf sie sich einließ.

Kathrin war Carlo im OP begegnet. Sie hatte zum ersten Mal bei einer Wirbeloperation assistiert, war total aufgeregt gewesen. Professor Blume hatte operiert, ein Mann, der für seine Freundlichkeit bekannt war, aber auch für seine Präzision. Und die forderte er vom gesamten Team. Zunächst hatte Kathrin Carlo gar nicht gesehen, als Anästhesist hatte er die meiste Zeit hinter dem grünen Tuch am Kopf des Patienten verbracht. Aber je länger die OP gedauert hatte, umso mehr hatte er sie beobachtet. Blume war es aufgefallen und er hatte seine Witze gemacht. Zwei Tage später hatte Carlo sie auf der Station abgepasst und zum Kaffee eingeladen. Schon auf dem Weg in die Kantine hatte sie in Flammen gestanden. Carlo war charmant, witzig und vom ersten Moment an unsterblich in sie verliebt.

Kathrin drehte sich auf die Seite. Mit einem wohligen Gefühl schlief sie ein.

Die Liebe kommt im Karohemd, Folge 2; ein Liebesroman alter Tradition, Kitsch und Herzschmerz inklusive – wie beim Groschenroman üblich.

2 thoughts on “ Die Liebe kommt im Karohemd, Folge 2

  1. Ja, da kann ich Dir nur zustimmen. Es fängt so schön an. Verwicklungen kommen ganz bestimmt. Das ist mal gewiss.
    LG Bea

  2. Hallo,

    hmpf, es läuft doch alles?! Nun, …wann kommt das Karohemd……irgendwie will ich aber das gar so richtig…. noch mehr Sterss??

    LG Sue

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