Wusstet Ihr, dass der erste Groschenroman aus dem Jahr 1860 stammt? Er erschien unter dem Titel Beadles Dime Novels No. 1 in Amerika.

Der Groschenroman gehört zu Gattung der Trivialliteratur, im Volksmund auch Schund genannt. Heute spricht man angeblich von Schemaliteratur, weil die Story nicht sehr innovativ ist und immer dem gleichen Schema folgt. Soso!!

Bis zu Beginn des ersten Weltkriegs erreichten Groschenromane ihre höchste Auflage. Rund 100 verschiedene Heftreihen gab es damals. Drei Verlage beherrschten den Markt: der Verlag für Volksliteratur und Kunst in Berlin, der Dresdner Roman Verlag und der Berliner Verlag für moderne Lektüre.

Die Verlage nannten die Groschenromane Conversations-, Reise-, oder Eisenbahnliteratur. Wahrscheinlich weil die 24 oder 32 Seiten, die ein Groschenroman damals umfasste, genau für eine Reise reichten.

Hedwig Courths-Mahler ist sicherlich die bekanntestes Groschenroman-Autorin. 1904 erschien ihr erster Roman "Licht und Schatten". Von da an veröffentlichte sie mehrere Romane im Jahr. 1904 waren es allein 14 Stück. Als die Nazis an die Macht kamen, gingen ihre Auflagen drastisch zurück, weil sie sich weigerte, ihre Geschichten nazionalsozialistischen Vorgaben anzupassen.