Auf dem Gipfel wohnt die Liebe, Folge 7

Ist doch prima, oder? Martin ist gar nicht der dörfliche Bauernbursch, für den wir ihn zu Anfang gehalten haben. Er droht sogar eine ernsthafte Konkurrenz für Tobias zu werden – wovon der natürlich keine Ahnung hat. Klar, wer nur an sich und seine Karriere denkt, muss halt die eine oder andere üble Überraschung erleben . . . Hallo Sue, endlich geht’s weiter. Hier ist Folge 7!

Kitsch, Groschenroman, Liebe, Herzschmerz, Liebesroman, Carola Pigisch, Tirol, Berge

Tobias träumte von Flitterwochen in der Karibik. Den Urlaub in den Bergen nannte er einen Horrortrip.
Trina, “Traumstrand”, Some rights reserved , Quelle: www.piqs.de

“Was ist denn nun eigentlich passiert?” fragte Maja und band sich ihr Tuch fester um den Kopf. Eigentlich war es noch nicht warm genug, um offen zu fahren. Aber Tobias hatte es nicht mehr abwarten können, endlich das Verdeck seines schicken neuen Zweisitzers zu öffnen. Sie waren auf dem Weg zum Flughafen und Tobias fuhr einiges zu schnell. “Schatz”, sagte Maja und legte ihm die Hand auf den Arm. “Bitte, willst Du uns umbringen? Was hat Vater denn gesagt?” “Nicht viel. Nur, dass Börner sich aus dem Staub gemacht hat”, antwortete Tobias. “Aber mehr Informationen brauche ich nicht, um zu wissen, dass wir jetzt ganz schön in der Tinte sitzen.” Majas Vater hatte just in dem Moment angerufen, als sie sich im Café von Martin verabschiedet hatten. Maja hatte noch ganz unter dem Eindruck des Zufallstreffens gestanden und gar nicht richtig bemerkt, dass es Tobias’ Handy war, das klingelt. Tobias hatte nur kurz gesprochen, war aufgesprungen und ins Café gelaufen, um die Rechnung zu bezahlen. “Komm, wir müssen gehen”, hatte er beim Herauskommen gerufen und war schnell zum Auto gelaufen. Von da an hatte er nur noch telefoniert, den ganzen Weg von Innsbruck bis dann in der Nähe des Berggasthofs die Verbindung abbrach. “Wir müssen zurück nach Hamburg”, hatte er nur gesagt und blitzschnell seine Sachen gepackt. Maja war den Eindruck nicht los geworden, dass ihr frisch gebackener Ehemann äußerst dankbar war für die Unterbrechung der Flitterwochen, die er ohnehin hassenswert fand.

“Nein!”, hatte sie gesagt. “DU musst zurück nach Hamburg. Ich werde hier bleiben!” Zum ersten Mal seit dem Anruf ihres Vater hatte Tobias sie angesehen. “Wie? Du wirst hierbleiben? Das kommt gar nicht in Frage. Ich lasse Dich doch nicht allein hier bei all diesen Wilden. Du fährst mit nach Hamburg, basta!” “Mein Lieber”, sagte sie ganz ruhig. “Ich bin immer noch gut in der Lage, meine eigenen Entscheidungen zu treffen. Und nur weil Dir der Börner-Fall wichtiger zu sein scheint als unsere Flitterwochen, muss das für mich noch lange nicht gelten.” “Pah, das waren doch keine Flitterwochen”, schimpfte Tobias. “Das war ein Horrortrip! Sobald der Börner-Fall abgeschlossen ist, machen wir nochmal richtig Urlaub. Irgendwo in der Südee.” Tobias hatte seinen Koffer zugeknallt. “Und jetzt los. Pack Deine Sachen, ich möchte nicht noch mehr Zeit vergeuden.”

Jetzt wurde Maja richtig wütend. Als Zeitverschwendung hatte er also den Aufenthalt in dieser wunderschönen Gegend gesehen. Einmal, nur einmal hatte sie sich durchgesetzt, hatten sie einen Urlaub nach ihrem Geschmack gemacht. Und er wusste nichts besseres als dies alles zunichte zu machen. “Ich bleibe.” Majas Stimme duldete keinen Widerspruch. “Ich bin gerne hier bei den – wie Du es nennst – Wilden. Zur Not verbringe ich meine Flitterwochen auch allein.” “Gut”, hatte Tobias gesagt. “Dann gehe ich jetzt hinunter und rufe meine Sekretärin an. Sie soll mir schnellstmöglich einen Flug buchen. Ich lasse Dir den Wagen da.” Er hatte nicht weiter insistiert, was Maja sehr enttäuscht hatte. Die Kanzlei war ihm wichtiger, daran hatte auch die Heirat nichts geändert.

Tobias hielt vor dem Flughafengebäude. Er stieg aus und nahm seine Tasche vom Rücksitz. “Du brauchst nicht mit reinzukommen, Schatz”, sagte er. “Ich muss ohnehin sofort einchecken, sonst verpasse ich die Maschine.” Er lief um den Wagen herum und küsste sie. “Ciao, mach’s gut. Wir sehen uns zuhause.” Er winkte noch einmal kurz und weg war er.

Maja rutschte auf den Fahrersitz und ließ den Wagen an. Wenn sie es sich genau überlegte, war sie überhaupt nicht traurig. Fünf herrliche Tage im schönsten Bergidyll lagen vor ihr. Und die konnte sie ganz allein genießen, ohne einen schmollenden Ehemann, der einen Berg nur erklomm, weil er hoffte, auf dem Gipfel Handyempfang zu haben. Maja drehte das Radio laut und fuhr los.

Auf dem Gipfel wohnt die Liebe, Folge 7; ein Liebesroman alter Tradition, Kitsch und Herzschmerz inklusive – wie beim Groschenroman üblich

2 thoughts on “ Auf dem Gipfel wohnt die Liebe, Folge 7

  1. Also, bis jetzt gefällt mir Dein neuer Groschenroman noch besser, wie der vom Adel. Ich glaube Du kommst immer mehr in Fahrt! Das ist so schön! Weiter so!

  2. YEAH……..

    Endlich …. aber nun ….. ich hoffe, sie verirrt sich zu Martin …..

    Ach, hatte mir deine empfohlenen Blogs angeschaut….

    Martin a la Backbube , so in etwa … nur noch … ähm …männlicher ist nicht das richtige Wort …. nun ja so in etwa eben, etwas längere Haare, die ihm wild auf dem Kopf wedeln ;) )

    Danke und einen schönen Abend wünscht Sue

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