groschenromanblog.de » Wanderschuhe http://groschenromanblog.de Herzschmerz als Fortsetzungsroman Sun, 22 Dec 2013 17:05:14 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.6.1 Auf dem Gipfel wohnt die Liebe, Folge 8 http://groschenromanblog.de/auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-8/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-8 http://groschenromanblog.de/auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-8/#comments Tue, 09 Jul 2013 18:30:05 +0000 carola http://groschenromanblog.de/?p=1156 Hallo meine Lieben! Was sagt Ihr denn zu Tobias? Der ist doch wirklich ein Herzchen, oder? Lässt seine junge Ehefrau allein zurück in den Bergen, wo man doch weiß, welche Gefahren dort drohen. Nicht etwa in Form von Steilwänden und Felshängen. Nein, die Bauernburschen sind’s, die kernigen! Ihr dürft gespannt sein, was passiert.

Kitsch, Groschenroman, Liebe, Herzschmerz, Liebesroman, Carola Pigisch, Tirol, Berge

Maja machte Rast auf einer wunderschönen Bergwiese.
Boerny, “Bergwiese im Sommer”, Some rights reserved, Quelle: www.piqs.de

Maja war froh, dass sie ihre Wanderschuhe angezogen hatte. Der Weg hinauf auf den Gipfel war steinig und steil gewesen. Immer wieder hatte sie anhalten müssen und durchatmen, so anstrengend war der Anstieg gewesen. Jetzt ging es bergab und Maja war glücklich. Den ersten kleinen Gipfel erklommen zu haben, war ein gutes Gefühl. Sie holte eine Flasche aus dem Rucksack und trank einen Schluck. Ein Stück weiter den Hang hinunter sah sie eine herrliche grüne Wiese. Dort würde sie Rast machen und gemütlich essen. Nicht zu viel, den für den Abend hatte Frau Androsch sie eingeladen. Als die Wirtin gehört hatte, dass Tobias nach Hamburg zurückgekehrt war, hatte sie sich rührend um Maja gekümmert. Die junge Anwältin sah auf die Uhr. Noch vier Stunden blieben ihr bis sie zurück sein sollte auf dem Androschhof.

Maja lief den Hang hinunter und suchte sich ein sonniges Plätzchen im Gras. Für einen Frühlingstag war es herrlich warm. Sie zog ihren Webpelz aus und streckte sich auf dem Boden aus. Über ihr am Himmel kreisten die Vögel und Maja spürte wie eine wohlige Ruhe sie durchdrang. Gerade als ihr die Augen zufallen wollten, hupte es. Einmal, zweimal, dreimal – Maja setzte sich auf und sah sich um. Ein paar Meter weiter auf dem Feldweg stand ein alter, ein wirklich alter Porsche 911. Ein Mann stieg aus und winkte. Maja erkannte ihn mit einem Blick: Es war Martin Meininger, der in seiner Arbeitshose und den Gummistiefeln sogar nicht zu dem schwarzen Oldtimer passen wollte. “Hallo”, rief sie. “Das ist ja ein netter Zufall.” Er warf die Autotür zu,  kam auf sie zu und reichte ihr die Hand. “Darf ich mich zu Ihnen setzen”, fragte er höflich. “Bitte”, sagte Maja. “Leider kann ich Ihnen nicht viel anbieten. Die Salami ist fast alle, das Brot schon angeknabbert und das Wasser abgestanden.” Sie lachten beide. “Diese Mal haben Sie sich offensichtlich nicht verlaufen.”, sagte er und zwinkert ihr zu. “Nein, dieses Mal habe ich aufgepasst. Ich war dort auf dem Gipfel.” Sie drehte sich um und zeigte nach oben.” “Oh”, sagte Martin, “da haben Sie aber einen ganz netten Fußmarsch hinter sich gebracht.” Er deutete auf Majas Rucksack. “Kein Wunder ist von der Salami nichts mehr übrig.” Wieder mussten sie lachen. Warum nur, fragte sie sich, fühlte sie sich immer so unsicher, wenn Martin Meininger in der Nähe war? Unsicher und gleichzeitig tat ihr seine Anwesenheit so gut. Sie kannte ihn fast gar nicht und doch war etwas zwischen ihnen. Eine unsichtbare Verbindung. Er schaute sie an: “Was denken Sie?” “Wie seltsam es ist, dass wir uns ständig über den Weg laufen”, antwortete Maja. “Finden Sie das wirklich seltsam?”, fragte er und schaute ihr in die Augen. Maja konnte seinem Blick nicht standhalten und schaute ins Weite. “Eine herrliche Gegend”, sagte sie ausweichend. “Hören Sie, Maja”, sagte Martin. “Ich muss leider weiter, obwohl ich noch liebend gerne hier mit Ihnen sitzen würde. Hätten Sie und Ihr Mann keine Lust, heute Abend mit uns zu essen? Ich glaube, Mama und Hannes würden sich freuen.” “Das würde ich sehr gerne”, sagte Maja. “Aber heute Abend bin ich schon vergeben. Frau Androsch, meine Wirtin, hat mich eingeladen. Ich glaube, sie wollte mich vor einem einsamen Abend retten, nachdem Tobias nach Hamburg zurückgefahren ist. “Ach”, sagte Martin. “Er ist fort?” “Ja”, sagte Maja. “Ein sehr wichtiger Fall hat eine unvorhergesehene Wendung genommen. Ich habe ihn gestern zum Flughafen gebracht.” “Und wie wäre es morgen?” Martin gab nicht auf. “Morgen wäre toll. Ich komme sehr gerne.” “Prima”, sagte Martin und stand auf. “Dann bis morgen!” Er gab ihr die Hand und ging zurück zum Auto. Sein Lächeln ließ sie erneut dahin schmelzen.

Auf dem Gipfel wohnt die Liebe, Folge 8; ein Liebesroman alter Tradition, Kitsch und Herzschmerz inklusive – wie beim Groschenroman üblich

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Auf dem Gipfel wohnt die Liebe, Folge 15 http://groschenromanblog.de/auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-15/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-15 http://groschenromanblog.de/auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-15/#comments Tue, 09 Jul 2013 15:00:26 +0000 carola http://groschenromanblog.de/?p=1246 Oh nein, oh nein. Maja will Martin doch nicht wirklich verlassen? Und zurück gehen zu diesem Schnösel Tobias? Das kann nicht ihr Ernst sein! Mal sehen, ob sie tatsächlich hart bleibt. Also, ich glaub’s ja nicht . . .

Kitsch, Groschenroman, Liebe, Herzschmerz, Liebesroman, Carola Pigisch, Tirol, Berge

Das riesige Panoramafenster ermöglichte einen herrlichen Blick auf die Alster.
wastlheadhunter, “Springtime”, Some rights reserved, Quelle: www.piqs.de

Als Maja den Schlüssel im Schloss drehte, kamen ihr die Tränen. Die ganze lange Fahrt von Innsbruck nach Hamburg hatte sie nicht geweint, aber jetzt, wo sie die leere Wohnung betrat, konnte sie nicht mehr anders. Unter bitterem Schluchzen  trug ihren Koffer in die große Diele, die zugleich Eingangsbereich, Küche, Ess- und Wohnzimmer war. Alles war tiptop aufgeräumt, Müsejen Öztop, Tobias’ langjährige Putzfrau, machte einen guten Job. Maja ließ die Rolläden hoch und das Licht strömte herein. Sie setzte sich auf das große weiße Ledersofa und schaute hinaus auf die Alster. Das riesige Panoramafenster hatte Tobias einbauen lassen, die Scheibe war mit einem Helikopter angeliefert und mit Spezialkränen eingebaut worden. Maja musste zugeben, dass der Aufwand sich gelohnt hatte, der Blick war fantastisch. Wie schön wäre es, dachte sie, wenn statt der Alster die Tiroler Berge vor ihr liegen würden. Die Tränen flossen wieder. Wenn sie an Martin dachte, stachen tausend Messer in ihren Körper. Wie sollte sie es ertragen, ihn nie wieder zu sehen? Wie sollte sie mit einem Mann wie Tobias leben, wenn sie einen Mann wie Martin haben konnte? Maja zog die Beine an und machte sich ganz klein. Sie weinte wie ein Kind und ihre Gedanken wanderten nach Tirol.

Maja war um fünf aufgestanden und hatte sich sehr beeilt. Sie hatte gewusst, dass Martin auftauchen würde und sie hatte ihm um alles in der Welt nicht mehr über den Weg laufen wollen. Gerade als sie die Kofferschlösser hatte zuschnappen lassen, hatte es an der Tür geklopft. Sie hatte geöffnet und da war er gewesen – in der einen Hand einen Karton, in der anderen ein Briefkuvert. “Gott sei Dank, Du bist noch da!”, hatte er gesagt und ihr den Karton in die Hand gedrückt. “Ein kleines Abschiedsgeschenk.” “Was ist das?”, hatte Maja gefragt. “Ein paar ordentliche Wanderschuhe”, hatte Martin gesagt. “Die brauchst Du, wenn Du das nächste Mal hier bist.” “Ach Martin”, hatte sie seufzend gesagt. “Und was ist in dem Umschlag?” “Ein Brief. Wenn Du schon weg gewesen wärst, hätte ich ein Paket gepackt und ihn dazu gelegt. Aber jetzt kann ich ihn ja zerreißen.” “Nein!”, hatte sie gerufen. “Nein, gib ihn mir. Ich nehme ihn mit und lese ihn zu hause.” Und dann war passiert, was Maja unbedingt hatte verhindern wollen. Aber sie war einfach zu schwach gewesen, ihre Gefühle hatten über den Verstand gesiegt. Viel zu spät war sie aufgestanden und hatte sich wieder angezogen. Martin hatte ihr zugewinkt als sie abfuhr. Aber Maja hatte nicht mehr zurück geschaut.

Um die Mittagszeit hatte sie Rast gemacht um etwas zu essen. Als sie ihre Handtasche vom Beifahrersitz genommen hatte, war Martins Brief zum Vorschein gekommen. Daran hatte sie gar nicht mehr gedacht. Sie hatte ihn aufgerissen und war überwältigt gewesen. Seine Liebeserklärungen waren  gefühlvoll, leidenschaftlich und wortgewandt. Maja hatte den Brief wieder und wieder gelesen und ihr war klar geworden, dass ihre Verbindung mit Tobias nicht mehr war als eine Zweckgemeinschaft, vielleicht eine Freundschaft. Aber mit Liebe, mit Gefühlen hatte das nichts zu tun. Sie hatte sich die ganze Zeit etwas vorgemacht.

Auf dem Gipfel wohnt die Liebe, Folge 15; ein Liebesroman alter Tradition, Kitsch und Herzschmerz inklusive – wie beim Groschenroman üblich

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