groschenromanblog.de » Vierbeiner http://groschenromanblog.de Herzschmerz als Fortsetzungsroman Sun, 22 Dec 2013 17:05:14 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.6.1 Auf dem Gipfel wohnt die Liebe, Folge 11 http://groschenromanblog.de/auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-11/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-11 http://groschenromanblog.de/auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-11/#comments Tue, 09 Jul 2013 17:00:22 +0000 carola http://groschenromanblog.de/?p=1207 Es wird spannend liebe Leute!

Kitsch, Groschenroman, Liebe, Herzschmerz, Liebesroman, Carola Pigisch, Tirol, Berge

Neuzugang auf dem Meiningerhof: Karlchen
Sumba, “Kälbchen”, Some rights reserved, Quelle: www.piqs.de

Draußen wurde es langsam dunkel. Maja hatte zwei Stück Braten und vier Knödel gegessen und fühlte sich rundum wohl. Martin hatte ihr Glas um Glas von dem wunderbaren Rotwein aus dem Burgenland eingeschenkt und sie hatte weder gemerkt, wie die Zeit verging, noch wie sie immer beschwipster wurde. “Hier Maja, nehmen Sie noch einen Schluck”, sagte er nun und wollte erneut einschenken. Aber Maja legte die Hand auf ihr Glas. “Nein, Martin, vielen Dank. Jetzt ist es genug, schließlich muss ich noch den ganzen Berg hinunter fahren.” “Ach, den Berg hinunter fährt es sich doch von selbst”, sagte Hannes und lachte. Alle waren bester Stimmung, was nicht nur am Alkohol lag. Maja hatte sich lange nicht mehr so angenommen und aufgehoben gefühlt wie bei den Meiningers. Sie waren so unprätentiös und ohne Dünkel, unglaublich freundlich und sehr zuvorkommend. Man musste sie einfach mögen.

Maja spürte, wie Martin sie ansah. Den ganzen Abend hatten sie sich verstohlen beobachtet und Maja war bei jeder versehentlichen Berührung zusammen gezuckt. Martin war ein charmanter Gesellschafter, höflich, witzig und – so schien es – in jedem Thema zuhause. Nur seinen Job bei Müller-Feto erwähnte er mit keinem Wort. Wenn Frau Androsch ihr die Geschichte nicht erzählt hätte, Maja würde glauben, Martin arbeite seit eh und je auf dem Hof.

“Sag mal Martin”, sagte Hannes, “willst Du Maja nicht den Hof zeigen?” Er stand auf. “Ich muss jetzt in den Stall. Eine kleine Runde könntet Ihr noch drehen, bevor es völlig dunkel ist.” Martin sah Maja an. “Hätten Sie Lust? Ich kenn mich zwar nicht so gut aus wie mein Bruder”, sagte er spitzbübisch, “aber dafür bin ich der charmantere Begleiter. Stimmt’s nicht Bruderherz?” “Auf jeden Fall”, sagte Hannes und zwinkerte Martin zu. “Ein Tipp aus dem kleinen Einmaleins der Landwirtschaft: Die Vierbeiner, die ab und zu ‘Muh’ sagen, das sind Kühe.” Hannes lachte laut los und als Martin ihm einen Tritt geben wollte, rannte er zur Tür hinaus. “Man sollte nicht glauben, dass Ihr zwei erwachsene Männer seid”, sagte Frau Meininger. “Solche Kindsköpfe!”

Maja lachte und ging mit Martin ins Freie. Die Nacht brach gerade herein und ein wunderbarer Sternenhimmel war zu sehen. “Na los, ich zeige Ihnen die Vierbeiner, von denen mein Bruder sprach”, sagte Martin schmunzelnd und nahm ihren Arm. Er lief ganz nah neben ihr. Die Nacht war kühl und seine Wärme tat ihr gut. Im Stall hingegen war es warm. “Schauen Sie mal, hier”, flüsterte Martin und öffnete das Holztürchen einer kleinen Box. Auf dem Boden lag ein Kälbchen und blickte noch etwas unsicher in die Welt. “Das ist Karlchen, unser Neuzugang”, sagte Martin und streichelte dem Tier über die Schnauze. “Ein kleiner Stier, gestern geboren.” Maja trat näher. Das Tier war süß, wie es Jungtiere nun mal sind. Aber Maja hatte nur Augen für Martin, wie er sich zu dem kleinen Kalb hinab beugte und leise mit ihm sprach.  Er war so anders als Tobias, so menschlich und natürlich. Ihm ging es nicht nur darum, möglichst hart zu sein und keine Schwäche zu zeigen. Martin ruhte in sich selbst und das machte ihn sehr männlich. Martin stand auf, trat aus der Box und schloss das Türchen. Er sah sie an, lange schaute er ihr direkt in die Augen. Dann nahm er ihre Hand. “Komm”, sagte er leise und zog sie mit sich.

Auf dem Gipfel wohnt die Liebe, Folge 11; ein Liebesroman alter Tradition, Kitsch und Herzschmerz inklusive – wie beim Groschenroman üblich

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Liebe auf Gut Ihringheim, Folge 37 http://groschenromanblog.de/liebe-auf-gut-ihringheim-folge-37/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=liebe-auf-gut-ihringheim-folge-37 http://groschenromanblog.de/liebe-auf-gut-ihringheim-folge-37/#comments Sat, 30 Mar 2013 02:00:37 +0000 carola http://groschenromanblog.de/?p=836 So, meine Lieben. Jetzt wisst Ihr, warum Ingrid so ist wie sie ist. Nichtsdestotrotz ist ihre ober fiese Aktion unentschuldbar, oder findet Ihr nicht? Ich hoffe und bete, dass Georg endlich mal keinen Raum mehr für Interpretationen lässt und klare Worte findet. Kann man ja nicht mehr mit angucken . .  .

Adel, Kitsch, Groschenroman, Ihringheim, Liebe, Herzschmerz, Liebesroman, Carola Pigisch

Beim Öffnen des Stalltors lief Ingrid direkt in Georgs Arme.
Buri Linh Ngan, “Life is beautiful”, Some rights reserved, Quelle: www.piqs.de

Natürlich war Georg bei diesen verflixten Gäulen. Wo auch sonst? Ingrid hasste die Pferde grenzenlos, ganz einfach, weil sie ihr die Show stahlen. Nichts und niemand genoss Georgs Aufmerksamkeit so sehr wie die grässlichen Vierbeiner. Obwohl? Ingrid hielt inne. Sie hatte genau beobachtet, wie Georg und die junge Tierärztin sich ansahen. Zufällig hatte sie bemerkt, dass die Beiden drüben beim See waren und Hand in Hand von dort zurückgekommen waren. Wenn Georg sie selbst nur ein einziges Mal so angesehen hätte! So verliebt und hingebungsvoll. So voll Zärtlichkeit und Verlangen. Ach was!, schalt sie sich selbst. Gefühle, wer brauchte schon Gefühle? Sie wollte sein Geld und seinen Glanz. Georg sah so verdammt gut aus, alle würden sie um ihn beneiden. Und wenn sie erst einmal verheiratet wären, würde es ihr leicht fallen, ihn davon zu überzeugen, dass sie nicht länger hier auf diesem abgelegenen Hof würden leben können.

Offenbar hatte sie ihre kleine Märchengeschichte von der Verlobung gerade rechtzeitig erzählt. Sonst hätte ihr diese biedere Tierärztin vielleicht noch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nicht auszudenken! Diese graue Maus an ihrer Stelle als Georgs Braut in der Kutsche. Nein, das darf nicht geschehen, sagte sie sich. Wo war diese Angelika überhaupt? Wahrscheinlich war sie gleich weggerannt, nach Hause zu Mutti. Pah, da gehört sie auch hin, dieses Fräulein Rührmichnichtan in ihrem artig hochgeschlossenen roten Kleidchen. Das Haar hatte sie offen getragen, dachte Ingrid hämisch. „Oho, wie verrucht!“, sagte sie laut vor sich hin als sie über den Kiesweg Richtung Stall ging.

Beim Öffnen des Tors lief sie Georg direkt in die Arme. „Mein Lieber“, hauchte sie. „Da bist Du ja. Ich habe Dich überall gesucht.“ Sie schenkte ihm ihr schönstes Lächeln. „Ingrid! Du Schlange“, fauchte der junge Graf. „Dass Du Dich noch unter meine Augen traust. Scher Dich zum Teufel. Wir sind fertig miteinander.“ Er wollte sich an ihr vorbeischieben, aber Ingrid versperrte ihm den Weg. „Aber Georg“, flötete sie. „Warum bist Du denn so verärgert? Es ist doch alles, wie es sein soll. Wehr Dich doch nicht so gegen Deine Liebe zu mir.“ „Liebe?“ Georg wurde laut. „Liebe? Du hast doch keine Ahnung, was Liebe überhaupt ist. Du liebst allein Dich selbst, Deine ganze Welt dreht sich nur um Dich. Aber meine Welt, liebe Ingrid, meine Welt dreht sich nicht um Dich. Ganz und gar nicht. Akzeptiere das endlich!“

„Aber Georg“, schmeichelte Ingrid und schmiegte sich eng an ihn. Der Schlitz ihres Kleides gab ihr unverschämt langes Bein frei, als sie ihr Knie an seiner Hüfte rieb. Sie nahm seine Hand und legte sie auf ihren nackten Oberschenkel. Im schalen Licht der Stallfunzel sah sie wie sich seine Augen zu kleinen Schlitzen verengten. Sie ließ sich nicht beirren. „Du weißt nicht, was Dir entgeht“, flüsterte sie. „Wir könnten jede Nacht zum Tag machen. Meine Leidenschaft wird Dein Blut zum Kochen bringen. Und nicht nur meine Leidenschaft, auch meine Erfahrung…“ Sie ließ ihre Hände verführerisch über Georgs Hemd gleiten. Er nahm seine Hand von ihrem Bein und stieß sie von sich. „Ja, Deine Erfahrung. Die Sprüche kenne ich. Falls, ja, falls sie wahr sein sollten – glaubst Du im Ernst, ich würde eine Frau heiraten, deren Reize halb München kennt? Glaubst Du, eine, die sich für ein paar Drinks verkauft, würde tatsächlich die nächste Gräfin von Ihringheim werden? Glaubst Du das wirklich?“ Ingrid versuchte, ihn wieder an sich zu ziehen. Aber Georg war schon zum Tor hinaus. „Träum weiter“, rief er ohne sich umzudrehen. „Ja, klar“, rief Ingrid ihm hinterher. „Da ist Dir eine brave, biedere Landpomeranze lieber.“ Georg blieb stehen und drehte sich um. Sein Blick war fragend. „Ja, Deine putzige, kleine, Tierärztin geht sicherlich noch jungfräulich in die Ehe. Da kommst Du voll auf Deine Kosten. Das Recht der ersten Nacht, Du weißt schon. Ich wusste gar nicht, dass das heute noch gilt.“  Georg ging auf Ingrid zu. „Woher weißt Du?“, stammelte er. „Ja, da staunst Du, was?“, Ingrids Stimme überschlug sich vor Schadenfreude. „Ich habe Euch gesehen, am See.“ Sie staunte selbst, wie leicht ihr diese Lüge über die Lippen ging. „Eure zaghaften Küsse“, sagte sie verächtlich. „Euer Geflüster. Lächerlich. Wie zwei Pubertierende, die sich nicht trauen. Pah!“

„Du niederträchtige Person“, Georg brüllte jetzt. „Du hast uns gesehen und trotzdem ziehst Du diese Show ab? Lässt meinen Vater und Deine Eltern in dem Glauben, wir beide seien ein Paar, obwohl Du ganz genau weißt, dass dies nie der Fall sein wird? Dass ich eine Andere liebe, dass ich endlich eine neue Liebe gefunden habe?“ Ingrid trat einen Schritt vor. „Neue Liebe? Dass ich nicht lache. Wieder so eine zarte, treue, liebe Frau wie Deine Maria? Mach Dir doch nichts vor, Georg. Mit dieser Frau wirst Du nicht glücklich, Du brauchst jemanden, der das Leben kennt, jemanden wie mich.“ „Jemanden wie Dich?“ Georg war außer sich. „Jemanden, der an Hinterhältigkeit, Falschheit und Bösartigkeit nicht zu übertreffen ist, sollte ich heiraten? Bist Du von allen guten Geistern verlassen?“ „Nein, mein Lieber. Ich möchte Dich nur vor einem Fehler bewahren.“ Ingrid spielte die Selbstlose. „Angelika ist eine furchtbar langweilige, biedere Person, die Dir nie das Wasser reichen kann. Und ich werde jetzt zu ihr gehen und ihr genau das sagen.“ „Wenn Du das tust“, Georg war jetzt ganz nah, so nah, dass Ingrid seinen Atem spüren konnte. Er flüsterte: „Wenn Du das tust, Ingrid, dann dreh ich Dir eigenhändig den Hals um. Das schwör ich Dir!“

Liebe auf Gut Ihringheim, Folge 37; ein Liebesroman alter Tradition, Kitsch und Herzschmerz inklusive – wie beim Groschenroman üblich.

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