groschenromanblog.de » Schwiegertochter http://groschenromanblog.de Herzschmerz als Fortsetzungsroman Sun, 22 Dec 2013 17:05:14 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.6.1 Auf dem Gipfel wohnt die Liebe, Folge 10 http://groschenromanblog.de/auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-10/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-10 http://groschenromanblog.de/auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-10/#comments Tue, 09 Jul 2013 17:30:59 +0000 carola http://groschenromanblog.de/?p=1195 Und, was sagt Ihr nu? Martin ist der Hammer, oder? Er sieht nicht nur gut aus, ist charmant und immer freundlich. Nein, er ist auch noch moralisch integer, mit unumstößlichem Charakter und hat jede Menge Mut. Mädels, jetzt fragt Ihr Euch sicher, warum Euch ein solcher Traumbursch im wirklichen Leben noch nie begegnet ist. Die Antwort ist klar: Es gibt ihn nur im Groschenroman! Und deshalb lest, lest, lest!

Kitsch, Groschenroman, Liebe, Herzschmerz, Liebesroman, Carola Pigisch, Tirol, Berge

Ein Strauß mit Fresien schienen Maja die beste Wahl für den Anlass.
cuttylein, “Bunte Blumen”, Some rights reserved, Quelle: www.piqs.de

“Das macht fünfundzwanzig Euro”, sagte die Blumenverkäuferin und reichte Maja den Strauß. Hoffentlich, dachte Maja, mochte Frau Meininger Fresien. All die anderen Blumen in dem Geschäft hatten ihr nicht gefallen, bis auf die roten Rosen, die waren wunderschön – aber nicht ganz das Richtige für diesen Anlass. Maja bezahlte und ging hinaus zum Auto. Das Wetter war herrlich und sie hatte das Verdeck geöffnet. Sie musste an Tobias denken und daran, wie gerne er offen fuhr. Er saß jetzt in Hamburg und dort regnete es bestimmt. Aber für gemütliche Autofahrten würde er ohnehin keine Gelegenheit haben, er musste sich ja mit dem Börner-Fall herumschlagen. Das geschah ihm recht, Maja hatte kein Mitleid. Wie oft hatte sie in den letzten beiden Tagen versucht, ihn zu erreichen? Sie hatte jedes Mal die Mailbox erwischt. Und er? Hegte er gar keinen Wunsch, mit ihr zu sprechen, ihre Stimme zu hören? Die Nummer vom Androschhof kannte er, gemeldet hatte er sich bis jetzt nicht. Wie auch immer, dachte Maja und wischte die Gedanken beiseite. Den heutigen Abend würde sie sich nicht vermiesen lassen.

Sie legte die Blumen auf den Rücksitz, band den grünen Schal um den Hals und stieg ein. Das Tuch mit dem floralen Muster passte perfekt zu ihrem roten Kleid. Sonst war es gar nicht ihre Art, sich große Gedanken um ihre Garderobe zu machen, aber heute hatte sie nicht einfach nur in Jeans und T-Shirt erscheinen wollen. Sie hatte sogar versucht, ihr Haar in Ordnung zu bringen, was wie immer nicht einfach gewesen war. Die braunen Locken waren widerspenstig und kringelten sich immer genau an der falschen Stelle.

Maja startete den Motor und fuhr los. Ihre Gedankten wanderten zu Martin Meininger. Dass es in so kurzer Zeit so viele Zufälle gab? Dass er ihr so oft über den Weg gelaufen war? Und dann die Geschichte, die Frau Androsch erzählt hatte. Dass er seinen Job aufgegeben hatte, weil er ihn offenbar nicht mit seinem Gewissen vereinbaren konnte. Das imponierte Maja. In Hamburg ging es immer nur ums Geld, um große Fälle, die gewonnen werden mussten. Hehre Ziele verfolgte dort niemand. Im Gegenteil, in der Kanzlei ihres Vaters war alles nur eine Frage des Preises, alle waren irgendwie käuflich. Auch ihr selbst war es noch nie in den Sinn gekommen, einen Fall abzulehnen, weil ihr die Vorgehensweise oder die Haltung des Mandanten nicht gefiel.

Maja hielt vor dem Meiningerhof. Martin stand in der Tür, es sah aus, als warte er bereits auf sie. Da war er, dieser große, breitschultrigen Kerl, den offenbar nichts von seinem Weg abbringen konnte. Maja blieb im Wagen sitzen und fragte sich, was sie an diesem Mann so faszinierte. “Maja”, rief er und kam auf sie zu. “Schön, dass Sie da sind.” Er öffnete die Autotür. Maja stieg aus und gab ihm die Hand. “Hallo Martin”, sagte sie. “Ich freue mich auch, hier zu sein.” Er trug eine dunkle Jeans und ein hellblau-kariertes Hemd, dessen Ärmel er bis zu den Ellbogen hochgekrempelt hatte.  ”Sie sehen toll aus”, sagte er fröhlich und sein Blick glitt an ihrem Körper hinunter. “Ein ungewohnter Anblick, aber das Kleid steht ihnen fabelhaft.” “Danke”, sagte Maja und sah auf den Boden. Sie merkte, dass sie rot wurde und heiß war ihr auch. “Die Blumen sind für Ihre Mutter.” “Wunderschön”, sagte Martin. “Gehen wir doch rein. Mama freut sich riesig auf Ihren Besuch. Sie ist ja immer mit uns zwei Jungs allein, da kommt ihr eine Frau dann und wann sehr gelegen.” Er schmunzelte. “Und wenn sie jung und hübsch ist, gefällt es ihr umso besser. Wissen Sie”, Martin beugte sich zu Maja herunter. “Mama hätte halt gerne eine Schwiegertochter. Aber bisher ist es ihr noch nicht gelungen, Hannes oder mich zu verkuppeln.”

“Vielleicht hab ich ja dieses Mal mehr Glück!” Frau Meininger war aus dem Haus gekommen und lief Maja mit ausgetreckten Armen entgegen. Sie strahlte übers ganze Gesicht als sie Maja begrüßte. “Ihr seid aber auch zwei schlimme Burschen!” Sie stieß Martin in die Seite. “S’ würd mich nicht wundern, wenn Ihr allein bleibt, bis Ihr alt und grau seid. Aber jetzt kommen Sie ins Haus, Maja. Der Braten ist fertig und die Knödel auch. Ich hoffe, Sie haben mehr Appetit als beim letzten Mal.”

Auf dem Gipfel wohnt die Liebe, Folge 10; ein Liebesroman alter Tradition, Kitsch und Herzschmerz inklusive – wie beim Groschenroman üblich 

]]>
http://groschenromanblog.de/auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-10/feed/ 3
Liebe auf Gut Ihringheim, Folge 40 http://groschenromanblog.de/liebe-auf-gut-ihringheim-folge-40/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=liebe-auf-gut-ihringheim-folge-40 http://groschenromanblog.de/liebe-auf-gut-ihringheim-folge-40/#comments Fri, 29 Mar 2013 22:00:33 +0000 carola http://groschenromanblog.de/?p=875 Tja,  meine Lieben. Die große Frage lautet: Was wird Georg tun? Bislang ist er ja eher ein bisschen von der lahmen Sorte. Ein bisschen Feuer unterm Hintern könnte ihm nicht schaden. Vielleicht erkennte er die Brisanz der Lage, wenn er von Ingrids Besuch bei Angelika erfährt. Hoffen wir’s!

Adel, Kitsch, Groschenroman, Ihringheim, Liebe, Herzschmerz, Liebesroman, Carola Pigisch

Langsam, wie es gar nicht ihre Art war, fuhr Ingrid zum Gut zurück.
layla_93, “Sundown”, Some rights reserved, Quelle: www.piqs.de

Langsam, ganz langsam, wie es gar nicht ihre Art war, fuhr Ingrid zum Gut zurück. Sie hatte das Verdeck geöffnet und genoss den herrlichen Sommerwind. Ja, jetzt konnte ihre Zukunft mit Georg endlich beginnen, jetzt hatte sie dieser dämlichen, treudoofen Kuh klar gemacht, dass Georg ihr, Ingrid von Kessler ganz allein gehörte. Angelika war sicherlich so blauäugig, die ganzen Geschichten, die sie ihr aufgetischt hatte, zu glauben, dachte Ingrid. Verwöhnt und großspurig wie sie war, war sie schon immer dem Fehlglauben erlegen, dass Leute, die aus Bayern kommen und dazu vielleicht noch Dialekt sprachen, ein wenig einfach und schlicht im Gemüt waren. Und genauso schätzte sie die junge Tierärztin ein. Eine Frau, die Absätze unter acht Zentimetern trug, war in ihren Augen ohnehin nicht für voll zu nehmen. Sie hatte den wichtigsten Teil erledigt, hatte dafür gesorgt, dass die Nebenbuhlerin das Weite suchte. Jetzt kam der schwierigere Part. Jetzt ging es darum, Georg auf ihre Seite zu ziehen, ihn davon zu überzeugen, dass er nur mit ihr würde glücklich werden können. Sie musste sich eine gute Strategie zurecht legen. Allein mit Sexappeal und hohen Absätzen würde sie ihn nicht für sich gewinnen. Und Intrigen hatte sie fürs erste genug gesponnen, noch so ein Ding und sie würde Georg für immer verloren haben, da war sie sich sicher.

Die Kiesel spritzten zur Seite, als sie auf den Hof von Gut Ihringheim fuhr. Ingrid stellte den Motor ab und stieg aus. “Ingrid, meine Liebe. Wo bist Du gewesen? Ich hab Dich überall gesucht. Der Stall muss ausgemistet werden”, Graf Hasso kam vom Garten. Als er Ingrids Gesicht sah, musste er lachen. “Das war ein Scherz. Nie würde ich von Dir verlangen, dass Du den Stall ausmistest. Um Gottes Willen, das kann ich den Pferden nicht antun.” Er lachte laut und umarmte seine künftige Schwiegertochter fest. “Ich bin ein bisschen durch die Gegend gefahren. Meinen neuen Wagen ausprobieren.” Mit einem Kopfnicken deutete Ingrid auf ihren Zweisitzer. “Es war wunderbar. Der Motor schnurrt wie ein Kätzchen.” “Pah, das würde ich auch, wenn Du an meinem Steuer sitzen würdest. Haha!” Graf Hasso war wieder einmal ganz in seinem Element. “Jetzt aber im Ernst, meine Liebe. Deine Eltern wollen heute wieder zurückfahren. Was hast Du vor? Bleibst Du noch ein paar Tage? Ich denke, Georg würde sich sehr freuen. Zimmer haben wir genug. Und, vielleicht, brauchst Du ja gar kein eigenes.” Hasso zwinkerte Ingrid zu. “Oh, Hasso”, sagte sie schmeichelnd. “Das Angebot nehme ich gerne an. Ich muss nicht vor Mitte der Woche in München sein. Und ich würde mich freuen, noch hier bei Euch zu bleiben.” Noch hatte sie zwar keinen Plan. Wenn sie aber vorerst auf dem Gut blieb, würde ihr sicherlich eine zündende Idee kommen. Immerhin hatte sie den alten Grafen auf ihrer Seite. “Da kommt Georg”, sagte Hasso gerade als Ingrid ins Haus gehen wollte. Der junge Graf kam aus dem Stall. “Georg, Ingrid bleibt noch ein paar Tage. Was sagst Du?”, rief Hasso. “Hmh”, war alles, was von Georg zu hören war. Er ging ins Haus und schleuderte die Tür hinter sich zu. “Was hat er denn?”, fragte der alte Graf. “Ach, ich werde mal nach ihm sehen”, sagte Ingrid und verschwand ebenfalls im Haus.

“Georg”, rief sie. “Georg?” Sie fand ihn im Salon, am Fenster stehend. “Ach, hier bist Du”, sagte sie atemlos. “Ingrid!” Georg fuhr herum. “Du verlässt sofort das Gut. Sofort”, zischte er. “Ich will Dich hier nie wieder sehen. Verstehst Du mich? Nie wieder.” “Aber Georg, Dein Vater freut sich so über unsere Verlobung. Enttäusche ihn nicht.” Sie ging auf ihn zu. “Verlobung?”, flüsterte Georg drohend. “Welche Verlobung? Es gibt keine Verlobung, begreif das endlich. Ich liebe Angelika und wenn ich heirate, dann nur sie allein. Daran wird niemand etwas ändern, auch Du und Deine Intrigen nicht.” “Na, wenn Du meinst”, sagte Ingrid vielsagend. “Ob sie das wohl genauso sieht?” Ingrid legte den Kopf schief und sah Georg herausfordernd an. Er ging auf sie zu und packte sie an den Schultern. “Du Schlange”, zischte er. “Was hast Du jetzt wieder getan?” Ingrid grinste nur. Georg schüttelte sie. “Was? Was hast Du getan?”, fragte er noch einmal und wurde lauter. “Ich war bei Angelika!”, schleuderte ihm Ingrid entgegen.

Liebe auf Gut Ihringheim, Folge 40; ein Liebesroman alter Tradition, Kitsch und Herzschmerz inklusive – wie beim Groschenroman üblich.

]]>
http://groschenromanblog.de/liebe-auf-gut-ihringheim-folge-40/feed/ 0