Lisa stand in der Küche und hantierte mit der Kaffeemaschine. Pulver hatte sie eingefüllt, Wasser auch. Trotzdem schaffte sie es nicht, das Gerät zum Laufen zu bringen. Sie fluchte vor sich hin.
“Was ist los, Schatz?” Frederik kam die Treppe herunter.
“Wo ist eigentlich Hedwig?”, fragte Lisa wütend. “Ich hab sie seit Tagen nicht gesehen. Sie ist die Einzige, die die Kaffeemaschine in Gang kriegt.”
“Hedwig hab ich gefeuert!”
Lisa sah ihn überrascht an. “Warum denn das?”
“Sie ist eine intrigante alte Schlange.”
“Aber das ist doch nichts Neues.”
“Nein, aber jetzt ist sie zu weit gegangen. In den zwei Wochen, in denen Du in Berlin warst, um alle Angelegenheiten zu regeln, hat sie kein gutes Haar an Dir gelassen. Hat eine Lügengeschichte nach der anderen erfunden.”
“Woher weißt Du denn, dass es Lügengeschichten waren?”, fragte Lisa schelmisch und sah ihn provozierend an.
“Weil ich Dich kenne”, sagte Frederik und legte ihr den Zeigefinger unters Kinn. “Und zu den Dingen, die Hedwig sich ausgedacht hat, wärst Du überhaupt nicht in der Lage.”
“Kein Problem. Dann putze ich eben selbst.”
“Kommt nicht in Frage”, sagte Frederik. “Wir werden eine neue Haushälterin suchen.”
“Ich vergesse leicht, dass ich bald die Frau eines Großindustriellen sein werde”, sagte Lisa.
“Da fällt mir etwas ein”, sagte Frederik und zog Lisa zum Tisch. “Setz Dich bitte!”
Lisa setzte sich auf die Holzbank.
“Hättest Du Lust, die PR-Abteilung von Mörk Industries zu übernehmen?”, fragte Frederik. “Wir können immer gute Leute brauchen.”
“Ist das Dein Ernst?” Lisa sah ihn ungläubig an. Dann ging ein Strahlen über ihr Gesicht.
“Mein voller Ernst”, sagte Frederik. “Es gibt nämlich einen sehr plausiblen Grund”, flüsterte er.
“Ja?” Lisa sah in seine Augen.
“Dann hab ich Dich Tag und Nacht um mich”, sagte Frederik. “Und nichts anderes möchte ich für mein Leben.”
ENDE
Im Fjord der Liebe, Folge 39; ein Liebesroman alter Tradition, Kitsch und Herzschmerz inklusive – wie beim Groschenroman üblich.
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