groschenromanblog.de » Messer http://groschenromanblog.de Herzschmerz als Fortsetzungsroman Sun, 22 Dec 2013 17:05:14 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.6.1 Auf dem Gipfel wohnt die Liebe, Folge 15 http://groschenromanblog.de/auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-15/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-15 http://groschenromanblog.de/auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-15/#comments Tue, 09 Jul 2013 15:00:26 +0000 carola http://groschenromanblog.de/?p=1246 Oh nein, oh nein. Maja will Martin doch nicht wirklich verlassen? Und zurück gehen zu diesem Schnösel Tobias? Das kann nicht ihr Ernst sein! Mal sehen, ob sie tatsächlich hart bleibt. Also, ich glaub’s ja nicht . . .

Kitsch, Groschenroman, Liebe, Herzschmerz, Liebesroman, Carola Pigisch, Tirol, Berge

Das riesige Panoramafenster ermöglichte einen herrlichen Blick auf die Alster.
wastlheadhunter, “Springtime”, Some rights reserved, Quelle: www.piqs.de

Als Maja den Schlüssel im Schloss drehte, kamen ihr die Tränen. Die ganze lange Fahrt von Innsbruck nach Hamburg hatte sie nicht geweint, aber jetzt, wo sie die leere Wohnung betrat, konnte sie nicht mehr anders. Unter bitterem Schluchzen  trug ihren Koffer in die große Diele, die zugleich Eingangsbereich, Küche, Ess- und Wohnzimmer war. Alles war tiptop aufgeräumt, Müsejen Öztop, Tobias’ langjährige Putzfrau, machte einen guten Job. Maja ließ die Rolläden hoch und das Licht strömte herein. Sie setzte sich auf das große weiße Ledersofa und schaute hinaus auf die Alster. Das riesige Panoramafenster hatte Tobias einbauen lassen, die Scheibe war mit einem Helikopter angeliefert und mit Spezialkränen eingebaut worden. Maja musste zugeben, dass der Aufwand sich gelohnt hatte, der Blick war fantastisch. Wie schön wäre es, dachte sie, wenn statt der Alster die Tiroler Berge vor ihr liegen würden. Die Tränen flossen wieder. Wenn sie an Martin dachte, stachen tausend Messer in ihren Körper. Wie sollte sie es ertragen, ihn nie wieder zu sehen? Wie sollte sie mit einem Mann wie Tobias leben, wenn sie einen Mann wie Martin haben konnte? Maja zog die Beine an und machte sich ganz klein. Sie weinte wie ein Kind und ihre Gedanken wanderten nach Tirol.

Maja war um fünf aufgestanden und hatte sich sehr beeilt. Sie hatte gewusst, dass Martin auftauchen würde und sie hatte ihm um alles in der Welt nicht mehr über den Weg laufen wollen. Gerade als sie die Kofferschlösser hatte zuschnappen lassen, hatte es an der Tür geklopft. Sie hatte geöffnet und da war er gewesen – in der einen Hand einen Karton, in der anderen ein Briefkuvert. “Gott sei Dank, Du bist noch da!”, hatte er gesagt und ihr den Karton in die Hand gedrückt. “Ein kleines Abschiedsgeschenk.” “Was ist das?”, hatte Maja gefragt. “Ein paar ordentliche Wanderschuhe”, hatte Martin gesagt. “Die brauchst Du, wenn Du das nächste Mal hier bist.” “Ach Martin”, hatte sie seufzend gesagt. “Und was ist in dem Umschlag?” “Ein Brief. Wenn Du schon weg gewesen wärst, hätte ich ein Paket gepackt und ihn dazu gelegt. Aber jetzt kann ich ihn ja zerreißen.” “Nein!”, hatte sie gerufen. “Nein, gib ihn mir. Ich nehme ihn mit und lese ihn zu hause.” Und dann war passiert, was Maja unbedingt hatte verhindern wollen. Aber sie war einfach zu schwach gewesen, ihre Gefühle hatten über den Verstand gesiegt. Viel zu spät war sie aufgestanden und hatte sich wieder angezogen. Martin hatte ihr zugewinkt als sie abfuhr. Aber Maja hatte nicht mehr zurück geschaut.

Um die Mittagszeit hatte sie Rast gemacht um etwas zu essen. Als sie ihre Handtasche vom Beifahrersitz genommen hatte, war Martins Brief zum Vorschein gekommen. Daran hatte sie gar nicht mehr gedacht. Sie hatte ihn aufgerissen und war überwältigt gewesen. Seine Liebeserklärungen waren  gefühlvoll, leidenschaftlich und wortgewandt. Maja hatte den Brief wieder und wieder gelesen und ihr war klar geworden, dass ihre Verbindung mit Tobias nicht mehr war als eine Zweckgemeinschaft, vielleicht eine Freundschaft. Aber mit Liebe, mit Gefühlen hatte das nichts zu tun. Sie hatte sich die ganze Zeit etwas vorgemacht.

Auf dem Gipfel wohnt die Liebe, Folge 15; ein Liebesroman alter Tradition, Kitsch und Herzschmerz inklusive – wie beim Groschenroman üblich

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