groschenromanblog.de » Heuboden http://groschenromanblog.de Herzschmerz als Fortsetzungsroman Sun, 22 Dec 2013 17:05:14 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.6.1 Auf dem Gipfel wohnt die Liebe, Folge 4 http://groschenromanblog.de/auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-4/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-4 http://groschenromanblog.de/auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-4/#comments Tue, 09 Jul 2013 20:30:15 +0000 carola http://groschenromanblog.de/?p=1081 Ohje, nach dem Ausgang der letzten Folge ahnt Ihr wahrscheinlich schon, was passieren wird. Ob Tobias gut daran getan hat, sich seiner Karriere zu widmen und Maja allein auf dem Berg zu lassen? Wir werden sehen, lest einfach weiter. Viel Spaß!

Liebe, Kitsch, Groschenroman, Herzschmerz, Carola Pigisch

Maja aß wie ein Spatz. Der Grund: Martin!
Karl Dichtler, “Ein Feldsperling”, Some rights reserved, Quelle: www.piqs.de

Maja legt das Besteck auf den Teller und rieb sich die Hände. “Das war das beste Sauerkraut meines Lebens”, sagte sie. Unweigerlich musste sie an ihre Mutter denken, die gar nicht gern kochte und am liebsten eine Köchin beschäftigt hätte. Aber ihr Vater war dagegen. “Liebe geht durch den Magen”, sagte er immer. “Wer nicht für die Seinen kocht, an dessen Liebe ist zu zweifeln.” Mittlerweile führte ihre Mutter eine ganz passable Küche, wenn sie auch nach wie vor keinen großen Gefallen daran fand.

“Nehmen Sie doch noch ein bisschen”, sagte die Bäuerin, “es ist noch jede Menge da.” “Oh nein, jetzt ist es genug. Ich kann beim besten Willen nicht mehr”, antwortete Maja. “Sie haben gegessen wie ein Spatz”, bemerkte Hannes, “offenbar sind Sie noch nicht lange genug in der Bergluft, um richtigen Appetit zu haben.” “Das mag wohl sein”, sagte Maja und lachte. Die Wahrheit aber war, dass ihr Hunger wie weggeblasen gewesen war, als Martin Meininger die Bildfläche betreten hatte. Er hatte sie mit einem Kopfnicken begrüßt und dann erst einmal vom Leder gezogen. “Hannes!”, hatte er gesagt. “Der Heuboden! Mir reicht’s jetzt langsam!” Die Mutter hatte sich erschrocken umgedreht. “Nein, Mama. Keine Sorge, es ist nichts passiert, es ist nur ein Brett runtergefallen. Aber wenn wir nicht bald was unternehmen, fliegt uns das Ding auf den Kopf.” “Zieh Dich um Martin”, hatte die Mutter gesagt. “Und dann komm zum Essen. Ich denke, unser Gast hat Hunger.” “Oh, verzeihen Sie”, hatte Martin gesagt. “Ich bin Martin Meininger.” Er war auf sie zugekommen, hatte sie angelächelt und ihr die Hand hingestreckt. “Maja Langendiek”, hatte sie gestammelt und war bei der Berührung seiner Hand zusammengezuckt. Er sah fantastisch aus. Groß war er und stattlich, braun gebrannt und das zerrissene T-Shirt hatte seiner Attraktivität keinen Abbruch getan. Im Gegenteil. Sie hatte an Tobias denken müssen, der selbst hier im Gebirge noch wie aus dem Ei gepellt aussah. Nichts überließ er dem Zufall, erst recht nicht seine Garderobe.

Während des Essens hatte sie ab und zu verstohlen zu Martin geschaut. Wie er so da saß, in seinem frischen Hemd, die Haare gekämmt – sie hatte den Blick nicht abwenden können. Und sie hatte ihn als einen wunderbaren Unterhalter kennengelernt, der ihre Blicke immer wieder mit einem Lächeln quittierte.

“Tut mir leid, aber ich muss wieder an die Arbeit.” Martin schob seinen Stuhl zurück und stand auf. “Es war nett, Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben.” Er zwinkerte ihr zu. “Wir freuen uns immer, wenn wir neue Gesichter sehen. Hier herauf auf den Berg verirren sich nicht viele, wissen Sie. Und wir kommen selten ins Dorf.” Er schüttelte ihre Hand, schaute ihr einen kurzen Moment zu lang in die Augen, deutete eine kleine Verbeugung an und verließ die Küche. Maja war, als würde ein Teil von ihr gehen.

Auf dem Gipfel wohnt die Liebe, Folge 4; ein Liebesroman alter Tradition, Kitsch und Herzschmerz inklusive – wie beim Groschenroman üblich

]]>
http://groschenromanblog.de/auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-4/feed/ 3
Auf dem Gipfel wohnt die Liebe, Folge 12 http://groschenromanblog.de/auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-12/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-12 http://groschenromanblog.de/auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-12/#comments Tue, 09 Jul 2013 16:30:18 +0000 carola http://groschenromanblog.de/?p=1219 Tja, meine Lieben. Sicher könnt Ihr Euch denken, was in der Zwischenzeit passiert ist. Das, was irgendwann in jedem Liebesroman passieren muss. Blöd nur, dass Maja gerade erst geheiratet hat und Martin eigentlich zu spät in ihr Leben getreten ist. Aber auch das passiert wahrscheinlich öfter als man denkt.

Kitsch, Groschenroman, Liebe, Herzschmerz, Liebesroman, Carola Pigisch, Tirol, Berge

Was auf so einem Heuboden alles passieren kann . . .
DaWahn “Stall”, Some rights reserved, Quelle: www.piqs.de

Die Sonne schien Maja direkt ins Gesicht. Sie rieb sich die Augen und fragte sich im ersten Moment, wo sie eigentlich war. So fest und gut hatte sie schon lange nicht mehr geschlafen und als sie auf die Uhr schaute, bekam sie einen kleinen Schreck: Es war schon elf. Maja streckte sich und ging zum Fenster. Die Vorhänge hatte sie nicht mehr zugezogen, seit Tobias das Bergdorf verlassen hatte. Sie liebte es, den Nachthimmel zu sehen und meistens stand sie ohnehin mit dem ersten Tageslicht auf. Es störte sie also überhaupt nicht, wenn die Sonne sie weckte.

Maja dachte an den vergangenen Abend. Sie hatte etwas getan, was sie bei ihren Freundinnen stets mit Abscheu und Verständnislosigkeit beobachtet hatte. Sie hatte einen anderen Mann geküsst – und dabei war es nicht geblieben. Sie war zu weit gegangen, sie, eine verheiratete Frau ließ sich mit einem wildfremden Mann ein hinter dem Rücken ihres Ehemannes. Maja schüttelte den Kopf, um Martins Bild vor ihrem inneren Auge zu verscheuchen. Warum nur hatte sie ihre Gefühle nicht im Griff? Was nur war an diesem Mann, dass er sie derart in Versuchung geführt hatte?

Maja duschte und zog sich an. Das rote Kleid hängte sie auf einen Bügel und zupfte die letzten Heureste ab. Sie waren tatsächlich auf dem Heuboden gelandet, vollkommen überwältigt von ihren Gefühlen. Martin hatte sie einfach an sich gezogen und geküsst und sie war Wachs gewesen in seinen Händen. Im Stall war es warm und das Heu weich, einen besseren Ort für seine Verführung hätte er nicht aussuchen können. Nein, wenn Maja ehrlich war zu sich selbst, musste sie zugeben, dass er sie gar nicht hatte zu verführen brauchen.  Sie hatte sich den ganzen Abend  nichts mehr gewünscht, als mit ihm allein zu sein, ihn zu berühren. Und als es passierte, war es wie eine Erlösung für sie. “Martin, das dürfen wir nicht”, hatte sie gesagt, aber er hatte ihren schwachen Protest mit einem langen Kuss beantwortet. “Wir gehören zusammen”, hatte er dann gesagt. “Das wusste ich vom ersten Moment an.”

Maja ging hinunter in die Gaststätte, in der Hoffnung zu so später Stunde noch ein Frühstück zu bekommen. Und tatsächlich: Frau Androsch hatte das kleine Tischchen am Fenster für eine Person gedeckt und das Schälchen mit der Bergerdbeermarmelade nicht vergessen. “Na, Sie sind mir ja eine Langschläferin.” Die Wirtin hatte sie offenbar gehört und kam aus der Küche. “Das muss die gute Bergluft sein”, sagte sie. “Ich hole den Kaffee.” Maja setzte sich. Wieder sah sie Martins Gesicht vor sich. Die braunen Augen, die zarte rote Linie an seiner Oberlippe und sein Lächeln, wenn er sie ansah. “Maja?” Frau Androsch stand neben ihr. “Wo sind Sie denn mit Ihren Gedanken? Ihr Mann hat gestern Abend angerufen.” “Ach”, sagte Maja erstaunt. “Ja”, sagte Frau Androsch. “Ich soll Ihnen ausrichten, dass er für drei Tage nach Malaga fliegt, Sie ihn bei Ihrer Rückkehr nach Hamburg also zunächst nicht antreffen werden.” “Danke”, sagte Maja und biss in ihr Brötchen. “Danke für die Nachricht.” “Und?”, Frau Androsch setzte sich zu ihr an den Tisch. “Was haben Sie heute vor?” “Oh, darüber hab ich mir noch gar keine Gedanken gemacht”, sagte Maja. “Hätten Sie einen Vorschlag für mich?” “Am Berglersee draußen wird heute der Maiensang gefeiert”, sagte die Wirtin. “Eine tolle Sache, im Prinzip das größte Ereignis für alle Einheimischen hier. Da bleibt niemand zuhause. Am Nachmittag führen die Kinder Einstudiertes auf und am Abend wird getanzt, was das Zeug hält.” Frau Androsch lachte. “Auf diesem Fest hat sich schon so manches Paar gefunden.” Maja trank einen Schluck Kaffee. “Mal sehen”, sagte sie nachdenklich und setzte dann  hinzu: “Warum eigentlich nicht? Wozu habe ich mir denn ein Dirndl gekauft?”

Auf dem Gipfel wohnt die Liebe, Folge 12; ein Liebesroman alter Tradition, Kitsch und Herzschmerz inklusive – wie beim Groschenroman üblich

]]>
http://groschenromanblog.de/auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-12/feed/ 5