groschenromanblog.de » Dusche http://groschenromanblog.de Herzschmerz als Fortsetzungsroman Sun, 22 Dec 2013 17:05:14 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.6.1 Auf dem Gipfel wohnt die Liebe, Folge 20 http://groschenromanblog.de/auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-20/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-20 http://groschenromanblog.de/auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-20/#comments Tue, 09 Jul 2013 12:30:17 +0000 carola http://groschenromanblog.de/?p=1257 Oje, jetzt hat Tobias den Brief gelesen und weiß alles! Das ist gar nicht gut. Der Hitzkopf, der er ist, wird er sicherlich nicht ruhig und gelassen reagieren, sondern führt bestimmt schon was im Schilde. Maja hingegen kommt endlich zu einer Entscheidung!

Kitsch, Groschenroman, Liebe, Herzschmerz, Liebesroman, Carola Pigisch, Tirol, Berge

Maja holte Tobias’ Koffer aus dem Schrank.
GestiefelteMietze, “Koffer”, Some rights reserved, Quelle: www.piqs.de

Maja stellte das Wasser ab und stieg aus der Dusche. Noch immer wunderte sie sich, warum Tobias so schnell davon gerast war und sie gar nicht gesehen hatte. Was war vorgefallen?, fragte sie sich. Sie nahm das Handtuch vom Haken und trocknete sich ab. Heute würde sie Martin endlich zurückschreiben, das hatte sie sich vorgenommen. Sie würde ihn nicht mehr länger warten lassen. Zwei Wochen, schätzte sie, würde sie noch brauchen, um die Bohlender-Scheidung abzuschließen und Sven Weiler, einem der großen Bauunternehmer in Hamburg, zu seinem Recht zu verhelfen. Weiler hatte Zement in Russland gekauft und jetzt waren einige der damit gebauten Häuser baufällig. Weswegen Weiler kurz vor dem Ruin stand. Und dabei war Sven Weiler keiner von denen, die auf billig, billig machten und bei jedem Schnäppchen zugriffen. Er war extra nach Russland gefahren und hatte den kostengünstigen Zement von Experten überprüfen lassen. Aber er war übers Ohr gehauen worden, die Russen hatten ihm später einen Baustoff minderer Qualität geliefert. Der Fall war interessant. Internationales Baurecht forderte jeden Juristen heraus und Maja, die ja noch jung war in diesem Beruf, besonders.

Maja zog sich an. Sobald diese beiden Fälle unter Dach und Fach waren, würde sie nach Tirol fahren. Und wenn sie in Hamburg alles stehen und liegen ließ – es musste so sein. Martin war der Mann ihres Lebens, noch nie hatte sie so empfunden, noch nie hatte sie sich so hingezogen gefühlt zu einem Mann und noch nie hatte sie ein Mann auf diese Weise fasziniert. Und was sie am meisten begeisterte: Er setzte sie nicht unter Druck. Er drängte sie nicht. Er ließ ihr alle Zeit der Welt, sich zu entscheiden. Er war sich sicher, er hatte keine Zweifel. Und das machte ihn offenbar stark.

Das Telefon klingelte. “Hallo Schatz!” Es war Tobias. “Tut mir Leid, aber ich muss dringend nach Mailand und zwar heute noch. Könntest Du mir vielleicht ein kleines Köfferchen packen und mit in die Kanzlei bringen? Du weißt schon, das übliche. Hemd, Anzug, Schuhe. Ich denke, es wird nicht lange dauern. Wahrscheinlich bin ich nur zwei Tage weg.” Maja atmete tief durch und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie glücklich sie über diese Nachricht war. “Klar”, sagte sie. “Ich bin in einer Stunde da. Wann geht Dein Flug?” “Erst um 15 Uhr. Es reicht also dicke. Mach’s gut, ich muss ins Gericht.” Tobias hatte aufgelegt.

Maja ging ins Schlafzimmer und holte Tobias’ Koffer aus dem Schrank. Hatte sie es sich nur eingebildet, oder hatte er irgendwie anders geklungen als sonst? Als würde er mit aller Kraft versuchen, eine mächtige Wut zu unterdrücken. Was er wohl in Mailand zu tun hatte? Eigentlich war Tobias schon seit Wochen ausschließlich mit dem Fall Börner beschäftigt. War Börner vielleicht nach Italien abgehauen? Aber warum reiste Tobias ihm nach? Ewald Börner war für den Fortgang des Gerichtsverfahrens von keinerlei Bedeutung. Egal, dachte Maja. Sie war froh, dass sie zwei Tage lang ihre Ruhe hatte und Tobias ihr mit seinen Flitterwochenplänen nicht mehr auf die Nerven gehen konnte. Sie ließ den Koffer zuschnappen und ging nach unten.

Auf dem Küchenblock vibrierte ihr Handy. Martin schickte ein wunderschönes Bild vom Tiroler Bergpanorama. “Wenn ich es nicht schaffe, Dich herzulocken”, schrieb er. “Vielleicht schafft es unsere herrliche Landschaft. Komm bitte bald. In Liebe, Martin.” Ohne weiter nachzudenken, antwortete Maja: “Liebster. Stecke noch in zwei Fällen, komme aber spätestens in zwei Wochen. Vermisse Dich, Maja.” Sie drückte auf Senden, nahm Tobias’ Koffer und verließ das Haus. Es war ein gutes Gefühl, endlich eine Entscheidung getroffen zu haben.

Auf dem Gipfel wohnt die Liebe, Folge 20; ein Liebesroman alter Tradition, Kitsch und Herzschmerz inklusive – wie beim Groschenroman üblich

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Liebe auf Gut Ihringheim, Folge 38 http://groschenromanblog.de/liebe-auf-gut-ihringheim-folge-38/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=liebe-auf-gut-ihringheim-folge-38 http://groschenromanblog.de/liebe-auf-gut-ihringheim-folge-38/#comments Sat, 30 Mar 2013 01:00:32 +0000 carola http://groschenromanblog.de/?p=849 Hallo meine Lieben! Und? Wollt Ihr den großen Showdown? Soll Georg Angelika hinterherfahren, sich erklären und dann wird alles gut? Für einen Groschenroman gehört sich ja so ein Schluss. Wie es hier läuft? Wir werden sehen. Noch ein paar Folgen müsste ihr durchhalten.

Adel, Kitsch, Groschenroman, Ihringheim, Liebe, Herzschmerz, Liebesroman, Carola Pigisch

Angelika sprang in die Dusche. Das heiße Wasser tat ihr gut.
Hendrik, “Tropfende Dusche”, Some rights reserved, Quelle: www.piqs.de

Angelika stand auf. Sie hatte ihren Entschluss gefasst. Sie würde das mecklenburgische Land verlassen und zwar noch heute. Es tat ihr leid, dass sie Doktor Bergner ihren Entschluss am Telefon würde mitteilen müssen. Heute war Sonntag und sie würde ihm sicherlich begegnen. Aber bis morgen konnte sie nicht warten. Unmöglich! Der Gedanke an Georg und Ingrid war so unerträglich für sie, so schmerzhaft, als hätte er ihr das Herz mit eigenen Händen ausgerissen. Würde sie diesen Schlag je verwinden? Würde sie je wieder einem Mann vertrauen können? Sie hatte geglaubt, endlich den Richtigen gefunden zu haben, hatte all ihre Bedenken über Bord geworfen, darüber hinweggesehen, dass er adlig war, Geld hatte und unendlich viele Verehrerinnen. Sie hatte ihrem Gefühl vertraut – und das war ein Fehler gewesen.

Die junge Tierärztin schlüpfte aus dem roten Kleid, das sie die ganze Nacht angelassen hatte. Nachdem das Taxi sie vor der Tür abgesetzt hatte, war sie wie in Trance die Treppen zu ihrer Wohnung hinaufgegangen und hatte sich einfach aufs Bett geworfen. Sie wollte schlafen. Schlafen und alles vergessen. Aber daran war natürlich nicht zu denken gewesen. Ständig sah sie die beiden vor sich, auf der wunderschön geschwungenen Gartentreppe. Ein herrlicher Anblick: Die strahlende Ingrid, der stolzen Hasso und daneben Georg, der sich in der Rolle zwar nicht wohl zu fühlen schien, sich aber trotzdem feiern ließ. Was hatte das alles zu bedeuten? Warum war er mit ihr an den See gegangen, warum hatte er sie geküsst? Wenn er sich doch mit Ingrid verlobt hatte? Aber Georg war nicht hier und sie würde ihn nie mehr sehen. Diese Fragen würden keine Klärung finden, warum sie also stellen?

Sie sprang in die Dusche. Das heiße Wasser tat ihr gut und sie konnte wieder klare Gedanken fassen. Sie würde ihre Sachen packen und zunächst zu ihren Eltern nach Bayern fahren. Dort konnte sie unterkommen. Egal, was auch immer zwischen ihnen und ihr gewesen war, in dieser schweren Stunde würden sie sicherlich zu ihr halten. Und wie es dann weiterging, würde man sehen. Angelika drehte das Wasser ab und trocknete sich ab. Sie hob das rote Kleid vom Boden und warf es direkt in den Mülleimer. Schluss, Aus, Vorbei, sagte sie sich. Dann zog sie Jeans und ein T-Shirt an und griff zum Telefonhörer. Wie selbstverständlich wählte sie die Nummer von zu Hause. Nach drei Freizeichen meldete sich Resi. „Bei von Wellenhausen?“ „Hallo Resi, ich bin‘s Angelika.“ Die junge Tierärztin musste sich ihre Freude eingestehen. Resi war die gute Seele des Schlosses und lebte dort seit Angelikas Geburt. Jetzt erst merkte Angelika, wie sehr sie Bayern, ihre Eltern und alles, was damit zusammenhing, vermisste. „Angelika! Mein Gott, ist das eine Freude. Wie lange haben wir nichts von Dir gehört?“ „Ja, es ist lange her. Wie geht es Euch?“ „Hier geht es allen gut. Aber Deine Mutter ist krank vor Sorge. Wie wird sie sich freuen.“ „Resi“, sagte Angelika. „Ich komme nach Hause. Heute schon. Bitte sag Mama und Papa Bescheid. Ich würde gerne eine Zeit lang auf dem Schloss bleiben – sofern sie mir verzeihen können.“ Resi lachte. „Verzeihen? Sie haben längst verziehen, Angelika. Längst. Du könntest ihnen keine größere Freude machen. Wann kommst Du?“ „Mein Auto schafft die weite Fahrt nicht mehr. Und ich weiß nicht, wann die nächste Bahn hier fährt in diesem abgelegenen Loch.“ „Abgelegenes Loch? Vor ein paar Monaten klang das noch anders. Da konntest Du es nicht abwarten, dorthin zu kommen. Die ländliche, menschenleere Gegend schien Dir das Paradies. Was ist denn passiert? Ist etwa ein Mann im Spiel?“ Dem Dienstmädchen konnte man einfach nichts vormachen. „Ach Resi“, sagte Angelika. „Ich erzähle Dir alles, wenn ich zu Hause bin.“

Sie legte auf. Ja, ihr Entschluss stand fest. Nichts wie weg. Gerade als sie die Treppe zum Speicher hoch steigen wollte, um die Koffer zu holen, klingelte es an der Tür. Sie zuckte zusammen. Georg! Sie würde nicht öffnen. Nie wieder wollte sie ihn sehen, seine dummen Erklärungen nicht hören. Es klingelte erneut. „Angelika!“, rief eine Frauenstimme. „Machen Sie auf! Ich weiß, dass sie da sind. Ich bin es, Ingrid von Kessler.“

Liebe auf Gut Ihringheim, Folge 38; ein Liebesroman alter Tradition, Kitsch und Herzschmerz inklusive – wie beim Groschenroman üblich.

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