groschenromanblog.de » Besprechungszimmer Herzschmerz als Fortsetzungsroman Thu, 14 Nov 2013 11:53:34 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.6.1 Herzschmerz hautnah, Folge 5 /herzschmerz-hautnah-folge-5/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=herzschmerz-hautnah-folge-5 /herzschmerz-hautnah-folge-5/#comments Sun, 29 Sep 2013 19:00:10 +0000 carola /?p=1616 Hallo liebe Leser! Tut mir Leid, wenn ich Euch mit der letzten Folge ein bisschen verwirrt habe. Ich hoffe sehr, dass Ihr jetzt mit Folge 5 wieder klar seht. Wir befinden uns in Sunny Breimeiers Büro (das ist der Juniorchef und Jetset-Typ, den ich in Folge 4 beschrieben habe) und Judith trifft dort einen alten Bekannten. Viel Spaß beim Lesen!

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Die Tür ging auf und herein kam . . .
Ric, “Tritt ein, Prinzessin!”, Some rights reserved , Quelle: www.piqs.de

Sunny Breimeier stand am Fenster und telefonierte, als Judith das Besprechungszimmer betrat. Er winkte sie herein und bedeutete ihr sich zu setzen. “Ja, Schätzchen. Du weißt doch, dass ich nur Dich liebe. Ja, . . .  Natürlich. . .Wir sehen uns am Wochenende. Ich bring Dir was Schönes mit. Bussi.” Breimeier legte das Handy auf den Tisch, ging auf Judith zu und schüttelte ihr die Hand. “Frau Haffner”, sagte er und strahlte sie mit blendend weißen Zähnen an. “Schön, dass Sie Zeit gefunden haben. Bitte, setzen Sie sich. Herr Wanninger wird sich etwas verspäten, aber wir beide können ja schon mal anfangen.” “Gerne”, sagte Judith und setzte sich Breimeier gegenüber. Er schien keinerlei Unterlagen mitgebracht zu haben. Vor ihm auf dem Tisch lag allein sein Telefon. “Worum es geht”, fing Breimeier an und lehnte sich auf dem Stuhl zurück. “Ich möchte aus der Zauberformel mehr herausholen. Und dafür brauche ich Sie.” “Aha”, sagte Judith und wartete, dass er weitersprach. “Das Wasser aus unserem Flüsschen ist sehr rein und genau das, was alternde Haut braucht. Aquapura ist ja schon ein Spitzenprodukt. Ich aber möchte eine Sensation.” Judith wusste nicht recht, was sie sagen sollte. “Ich denke, Sie mit Ihrem Wissen  und Ihrer Erfahrung in punkto Trinkwasseraufbereitung können uns da sehr behilflich sein. Wir müssen weiterdenken als die Konkurrenz, vielleicht auch mal in eine ungewöhnliche Richtung gehen. Nur dann gelingt uns ein wirklicher Knaller.”

Judith lehnte sich zurück. Das klingt ja alles nicht sehr inspiriert, dachte sie. Eher nach einem Managementkurs für Anfänger. Plattituden, die er irgendwo gelesen hatte. Offenbar stand Breimeier unter Druck, er brauchte ein Produkt, das einschlug auf dem Markt. “Gut”, sagte Judith. “Ich werde zuerst das Wasser analysieren und prüfen, was sich damit machen lässt.” Sie schaute nachdenklich. “Wissen wir eigentlich, was der Markt will?” “Dafür ist Wanninger zuständig”, sagte Breimeier. “Ich denke, er wird gleich hier sein.”

Sunny stand auf und ging zum Fenster. “Und?”, fragte er. “Wie gefällt es Ihnen bei uns?” Judith lachte. “Ich bin ja erst seit einer Woche hier”, sagte sie. “Aber, was ich bisher gesehen habe, gefällt mir gut. Die Kollegen sind nett und ich freue mich, wieder hier in der Heimat zu sein.” “Ja”, sagte Breimeier, “das kann ich verstehen. Die ganze Zeit in dieser brütenden afrikanischen Hitze, das kann doch keiner auf Dauer aushalten, oder?” Judith merkte, wie der Ärger in ihr hochkam. “Wir waren dort, um den Menschen zu helfen. Die Hitze haben wir kaum gespürt.” “Finde ich wirklich toll, dass Sie sich so eingesetzt haben”, sagte Breimeier. “Aber letztlich ist denen dort unten doch eh nicht zu helfen. Es ist vergebene Liebesmüh.”

Judith holte tief Luft und atmete langsam aus. Sie hatte keine Lust, diese sinnlosen Diskussionen zu führen, die sie so gut kannte. Einer wie Breimeier würde nie verstehen, dass er seinen Luxus auch auf Kosten der Menschen in der Dritten Welt lebte. Er wollte Spaß und Vergnügen und hatte mit Sicherheit kein Interesse an der Wahrheit. “Wir konnten glücklicherweise vielen Menschen helfen”, sagte sie noch einmal und schluckte ihre Wut hinunter.

Da öffnete sich die Tür. “Ah, Herr Wanninger. Schön, dass Sie da sind. Frau Haffner und ich haben das Wichtigste schon besprochen”, begüßte ihn Breimeier. “Prima”, sagte Wanninger und schloss die Tür. “Dann lassen Sie mal hören.” Er drehte sich um und Judith traute ihren Augen nicht. Es war der unverschämte BMW-Fahrer.

Herzschmerz hautnah, Folge 5, ein Liebesroman alter Tradition, Kitsch und Herzschmerz inklusive – wie beim Groschenroman üblich.

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