groschenromanblog.de » Babydoll http://groschenromanblog.de Herzschmerz als Fortsetzungsroman Sun, 22 Dec 2013 17:05:14 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.6.1 Auf dem Gipfel wohnt die Liebe, Folge 17 http://groschenromanblog.de/auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-17/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-17 http://groschenromanblog.de/auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-17/#comments Tue, 09 Jul 2013 14:00:07 +0000 carola http://groschenromanblog.de/?p=1250 Ach, ist das schön! Papa ist und bleibt doch der Beste! So muss es sein. Ob Papas allerdings immer die richtigen Ratgeber sind, wenn’s um Liebesdinge geht? Ich denke, Maja wird schon selbst wissen, was zu tun ist, oder? Was meint Ihr?

Kitsch, Groschenroman, Liebe, Herzschmerz, Liebesroman, Carola Pigisch, Tirol, Berge

Es war nicht notwendig gewesen, das Bergdorf frühzeitig zu verlassen.
lies.image, “Herbststimmung”, Some rights reserved, Quelle: www.piqs.de

Maja drehte sich nach links und wieder nach rechts, schaute sich von vorne an und von hinten, aber was der Spiegel ihr zeigte, wollte ihr einfach nicht gefallen. Sie trug ein schwarzes Nichts, das Tobias ihr aus Malaga mitgebracht hatte. Eine Art Babydoll mit roten Schleifchen an den Trägern. Er war so stolz gewesen, als er ihr das Päckchen gegeben hatte. Aber sie konnte sich überhaupt nicht freuen, selbst wenn sie dieses Dessous schön gefunden hätte. Sie war so wütend. Er hatte sie belogen, weil er unbedingt weg gewollt hatte aus Tirol. Es wäre nicht nötig gewesen, den Urlaub vorzeitig abzubrechen, das war ihr mittlerweile klar. Aber als sie ihn nach seiner Rückkehr damit konfrontiert hatte, war er total ausgerastet. Er hatte sie angebrüllt und beschimpft. Wie sie dazu komme, seine Entscheidungen in Frage zu stellen? Wie sie ihrem Vater und diesem dahergelaufenen Kollegen mehr Glauben schenken konnte als ihm, ihrem Ehemann? Maja war zusammengezuckt und hatte regelrecht Angst bekommen. Wozu war dieser Mann fähig? Unweigerlich hatte sie an die Sanftmut von Martin gedacht und gemerkt, wie sie sich zurücksehnte in die Berge und die kleine Küche der Meiningers.

“Maja?”, rief Tobias. “Bist Du umgezogen? Wie sieht es aus? Zeig Dich mal! Oder befürchtest Du, dass ich gleich über Dich herfallen werde?” “Oh, es ist sehr hübsch”, sagte Maja. “Ich weiß nur nicht so recht, wann ich es anziehen soll?” Tobias stand in der Tür. “Na, zum Beispiel jetzt”, sagte er  und kam auf sie zu. Maja war klar, was er wollte und als er sie umarmte, versteifte sie sich automatisch. “Was hast Du?”, fragte Tobias. “Du siehst toll aus.” Er vergrub sein Gesicht in ihrem Haar und seine Hände glitten ihren Körper entlang. “Nicht Tobias”, sagte sie und schob ihn von sich weg. Er sah sie fragend an. Maja hatte ihn noch nie zurückgewiesen, im Gegenteil, sie hatten immer viel Spaß zusammen gehabt.

“Ich kann nicht”, sagte Maja, zog das schwarze Nichts aus und warf es achtlos aufs Bett. Sie schlüpfte in Jeans und T-Shirt und ging in die Küche. Tobias folgte ihr. “Maja”, sagte er. “Du kannst doch nicht sauer sein, weil ich diesen Witz von Flitterwochen vorzeitig abgebrochen habe. Bergidyll, mein Gott. So ein Blödsinn. Und überhaupt, Du hast Dich doch die restlichen Tage allein bestens amüsiert, oder?” “Oh nein, Tobias, ich werde nicht zum hundersten Mal dieselbe Diskussion führen. Du hast mich belogen und hintergangen. Ich nehme an, Du hast mich ganz bewusst im Unklaren gelassen, was diesen Börner-Fall angeht. Aber ehrlich gesagt, ist mir das auch völlig wurscht. Wie Du auf meinen Gefühlen rumtrampelst, wie Du meine Wünsche missachtest, das schreit zum Himmel.” Maja nahm ihre Schlüssel und ihr Handy. “Ich fahre ganz sicher nicht mit Dir in die Karibik und diesen komischen Fummel werde ich auch nicht tragen.” Sie ging zur Tür. “Du kennst mich überhaupt nicht. Sonst hättest Du mir so etwas nie geschenkt.” Sie öffnete die Tür und trat in die Nacht hinaus. Die Luft war weich und warm, trotzdem fröstelte Maja. “Wohin gehst Du?”, rief Tobias ihr hinterher, aber sie war bereits am Ende der Straße.

Sobald sie außer Sichtweite war, holte sie ihr Handy aus der Hosentasche. Tatsächlich, Martin hatte geschrieben. Er war also wieder den weiten Weg ins Dorf gefahren, nur um ihr eine Nachricht zukommen zu lassen. Ihr Herz machte einen Sprung. “Meine Liebste, ich vermisse Dich. Wann kommst Du zurück? In Liebe Martin” stand da nur. Zurück, dachte Maja. Zurück! Das klang, als würde sie dorthin gehören, nach Tirol, zu Martin. Und in der Tat: Sie war sich nicht mehr sicher, wo eigentlich ihr Zuhause war.

Auf dem Gipfel wohnt die Liebe, Folge 17; ein Liebesroman alter Tradition, Kitsch und Herzschmerz inklusive – wie beim Groschenroman üblich

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