“Hoppla”, sagte die junge Frau und lachte. Lisa starrte auf ihren Mund, der knallrot geschminkt war.
“Hallo”, sagte sie.
“Hallo”, sagte die Frau. “Darf ich reinkommen?” Lisa trat zur Seite und ließ die junge Frau ins Haus. “Guten Morgen Hedwig, machen Sie mir bitte einen Kaffee?” Sie lachte und schaute sich um. “Ist Frederik nicht hier?”, fragte sie.
“Nein!”, sagte Hedwig streng.
“Oh, so früh am Morgen ist er schon ausgeflogen? Oder ist er etwa gar nicht nach Hause gekommen?” Sie zwinkerte Lisa und Trixi vielsagend zu.
Hedwig antwortete nicht.
“Ich bin Alexa”, sagte die junge Frau freundlich und streckte Lisa die Hand entgegen. “Frederiks Schwägerin.”
“Ich bin Lisa und das ist meine Schwester Trixi”, sagte Lisa. Sie hätte gerne noch mehr gesagt, wusste aber nicht, wie sie sich und Trixi vorstellen sollte. Es war klar, dass die Geschichte mit der Autopanne für einen Außenstehenden wenig glaubwürdig sein konnte. Zwei junge Frauen, die am Morgen aus dem Haus von Frederik Mörk kamen – da konnte doch jeder zwei und zwei zusammenzählen.
“Eine Autopanne hat uns gestern hierher geführt.”
“Oh, das tut mir leid”, antwortet Alexa prompt. “Kann ich Sie vielleicht irgendwo hinbringen. Wo steht denn Ihr Wagen?”
“Vielen Dank, das ist sehr nett”, sagte Trixi schnell. “Aber der Pannendienst ist schon unterwegs. Deshalb müssen wir auch gleich los. Das Auto steht ein ganzes Stück von hier im Wald.”
Lisa war Trixi dankbar für ihre Schlagfertigkeit. Alexa ging zum Schrank, nahm sich eine Tasse und schenkte sich Kaffee ein. “Wo ist Frederik denn hin?”, fragte sie nach dem ersten Schluck.
“Er musste gleich nach dem Frühstück fort. Zu einem Kunden, wenn ich es richtig verstanden habe”, sagte Lisa. “Es klang dringend.”
“Jaja, Frederik ist immer sehr pflichtbewusst”, sagte Alexa und lachte mit einem Augenzwinkern. “Wenn’s um die Firma geht, vergisst er jeder Verabredung.”
“Pah”, sagte Hedwig, schüttelte den Kopf und fuhr fort, das Geschirr abzuwaschen.
Alexa sah sie fragend an, aber Hedwig ignorierte sie.
“Am besten”, sagte Alexa. “ich fahre selbst in die Firma. Dort werde ich ihn mit Sicherheit finden.” Sie ging zur Tür. “Sind Sie sicher, dass ich Sie nirgends hinfahren soll? Es ist sehr einsam hier draußen. Es gibt keinen Bus und keine Taxis.”
“Nein, nein, das ist nicht nötig”, sagte Trixi. “Wir sind gut versorgt. Machen Sie sich um uns keine Sorgen.”
“Prima”, sagte Alexa und stellte die leere Tasse auf den Tisch, “dann fahre ich los.”
Sie gab Lisa und Trixi die Hand. “Hat mich gefreut, Sie kennenzulernen. Auf Wiedersehen.” Sie öffnete die Tür und drehte sich noch einmal um. “Und lassen Sie sich von Hedwigs Miesepetrigkeit nicht anstecken.” Lachend ging sie durch den Vorgarten davon.
“
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Im Fjord der Liebe, Folge 23; ein Liebesroman alter Tradition, Kitsch und Herzschmerz inklusive – wie beim Groschenroman üblich.
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