Kann sowas passieren? Dass sich Zwei sehen und vom ersten Moment an ineinander verliebt sind? Außer in Groschenromanen hab ich davon noch nie was gehört.
“Ist doch herrlich, oder? Dass wir bei unserem letzten Frühstück hier so eine große Runde sind.” Gitta ging um den Tisch herum und goss allen Kaffee ein. An Brads Platz blieb sie ein wenig länger stehen und legte ihm die Hand auf die Schulter. “Besonders freut es mich, dass Du ausgerechnet hier in Norwegen Dein Glück gefunden hast.” Brad sah Gitta dankbar an und nahm Alexa bei der Hand, die direkt neben ihm saß.
“Turteltäubchen haben Dir schon immer gefallen, nicht wahr, Mama?” Trixi konnte ihre große Klappe einfach nicht halten.
“Ja, mein Schatz”, sagte Gitta. “Und ich würde mich ganz besonders freuen, wenn ich Dich mal wieder turtelnd erleben würde. Deine Daniels, Franz und wie sie alle heißen, sind ja nun wahrlich keine Männer zum Heiraten, oder?”
Trixi rollte nur mit den Augen. Es war ihr nichts Neues, dass ihre Mutter sie gern unter der Haube sah. Sie würde erst Ruhe geben am Tag von Trixis Hochzeit. Und bis dahin, da war sich Trixi sicher, würde noch viel Zeit vergehen.
“Sag mal, Alexa, was hat Dich gestern eigentlich zu uns geführt”, fragte Lisa in die Runde. Brad und Alexa hatten sich am Vorabend tatsächlich bei ersten Sehen Hals über Kopf ineinander verliebt. Unzertrennlich waren sie gewesen und als der Abend später wurde, waren sie auf Brads Zimmer verschwunden. Lisa und Trixi waren fast ein wenig neidisch gewesen.
“Ich wollte Dich holen, Lisa”, antwortete Alexa.
“Mich holen?”
“Ja. Ich wollte das Missverständnis ausräumen, das an jenem Morgen in Frederiks Haus entstanden ist. Als Du mich im Nachthemd angetroffen hast.”
“Für mich sah das nicht nach Missverständnis aus, sondern sehr eindeutig”, sagte Lisa sarkastisch.
“Kinder, wovon redet Ihr eigentlich?”, fragte Lisas Vater.
“Ich glaube, es geht mal wieder um die uralte Geschichte der Menschheit, um Ying und Yang und warum Zwei, die sich mögen, manchmal ewig brauchen, um zueinander zu finden”, erklärte Gitta. “Oder ist es nicht so, Lisa?”
“Ich habe in dieser Nacht tatsächlich in Frederiks Haus übernachtet. Wir haben die ganze Zeit über Ole geredet und darüber die Zeit vergessen.” Alexa sprach einfach weiter. “Aber Frederik ging dann aufs Boot, ich war die ganze Nacht allein im Schlafzimmer.”
Lisa sagte nichts. Konnte sie diese Geschichte glauben?
“Frederik mag Dich sehr, Lisa”, sagte Alexa. “Auf die Weise, wie er von Dir spricht, hat er noch nie von einem Frau gesprochen.”
Lisa schluckte. Konnte das wahr sein?
“Aber Hedwig . . .”, sagte sie.
“Hedwig?” Alexa fiel ihr ins Wort und wurde lauter. “Was hat Hedwig damit zu tun? Hat sie wieder ihr Gift verspritzt, der alte Hausdrachen?”
“Sie sagte, Du wärst hinter Frederik her.”
“So einen Blödsinn habe ich selten gehört”, erwiderte Alexa empört. “Hinter jedem Rock vermutet sie eine Erbschleicherin, die ihrem Frederik Böses will. Die Alte ist eine Schlange.”
Minuten lang sprach niemand ein Wort.
“Tja Schwesterherz, dann bist Du jetzt wohl an der Reihe.” Trixi zwinkerte ihrer Schwester zu.
“Und was soll ich Deiner Meinung nach tun?”, fragte Lisa unwirsch.
“Na, was wohl?” Jetzt schaltete sich Gitta ein. “Du fährst sofort zu Frederik!”
Hier geht’s zur Folge 36 von “Im Fjord der Liebe”
Im Fjord der Liebe, Folge 35; ein Liebesroman alter Tradition, Kitsch und Herzschmerz inklusive – wie beim Groschenroman üblich.
Eine Antwort
sue
Endlich, bei meinem ganzen Stress momentan kann ich ein Happyend gebrauchen. Ein Folge noch, okay … mit ganz großem Happy End.
LG Sue