03/31/13

Liebe auf Gut Ihringheim, Folge 5

Angelika sah aus dem Fenster. Bei dem Wetter aufs Gestüt fahren? Sie zog Pullover und Regenjacke an und fuhr los.
Lali Masriera, “joshua radin: today”, Some rights reserved , Quelle: www.piqs.de

„Machen Sie sich keine Sorgen. So eine Impfung macht ihrer Muschka gar nichts aus. Sie merkt es nicht einmal.“ Angelika streichelte die Katze und nahm dann die zittrige Hand der alten Greta Paulsen. „Katzenschnupfen ist für Katzen eine sehr gefährliche Krankheit. Da ist die Impfung auf jeden Fall das kleinere Übel.“ Greta Paulsen nickte, wenig überzeugt. „Sie wissen doch, Frau Doktor. Seit mein Hermann tot ist, hab ich nur noch meine Muschka.“ Angelika kannte das. Oft war ein Tier der einzige Weggefährte eines alten Menschen. Das hatte sie auch schon in München erlebt. „Ja, Frau Paulsen, ich weiß. Und jetzt können sie Muschka wieder mitnehmen, es geht ihr gut.“ Angelika sah der alten Frau nach, dann ging sie zum Waschbecken und wusch sich die Hände.

„Fräulein Wellenhausen!“ Es klopfte an die Tür. Doktor Bergner kam ins Sprechzimmer. „Graf Hasso hat angerufen, eines der Pferde hat sich übel verletzt.“ Bergner war ans Waschbecken getreten. „Haben Sie gerade Zeit? Können Sie hochfahren zum Gut? Ich hab noch zwei Hunde zu operieren. Es wäre mir sehr Recht, wenn Sie die Ihringheims übernehmen könnten.“ Angelika griff zum Handtuch. „Jetzt noch hochfahren? Bei dem Wetter?“ Sie trat ans Fenster. „Seit Stunden regnet es schon in Strömen. Da jagt man doch keinen Hund vor die Tür.“ „Graf Hasso klang sehr besorgt. Es ist eines von den Rennpferden, das in sechs Wochen in Bad Doberan starten soll. Also bitte, tun Sie mir und ihm den Gefallen. Fahren Sie hoch auf das Gut, in spätestens zwei Stunden sind Sie doch wieder zurück.“

Angelika zog den Kittel aus, streifte einen warmen Pullover über, griff nach der Regenjacke und dem Arztkoffer und rannte durch den Regen zu ihrem alten Fiat Uno. „Ausgerechnet jetzt muss dieses Pferd sich verletzen. Ausgerechnet bei diesem Wetter“, schimpfte sie vor sich hin, als sie den Wagen startete. „Na, komm, was hast du denn jetzt wieder?“ Der Fiat wollte nicht anspringen. „Jetzt hast du mich die ganze Studentenzeit nicht im Stich gelassen, was soll das denn?“ Angelika drehte den Schlüssel, beim dritten Versuch endlich lief der Wagen an.

Sie kannte den Weg zum Gestüt Ihringheim schon recht gut. Im Stall brannte Licht, das sah sie schon von weitem. Sie stellte den Wagen in der Kieseinfahrt ab und ging gleich hinein. „Hallo?“, rief sie. „Ich bin hier“, hörte sie Georgs Stimme. „Hier in der Box von Edelmann.“ Das hätte sie sich ja denken können. Edelmann. Ein nervöser, unruhiger Hengst, schwer zu bändigen. Angelika lief zur Box. „Was ist passiert?“, fragte sie. „Ach, es ist immer das gleiche“, sagte Georg und sah sie an. „Wenn sich hier eines der Pferde verletzt, dann ist es Edelmann. Irgendetwas muss ihn erschreckt haben. Und zwar so erschreckt, dass er sich aufgebäumt hat. Dabei muss er mit dem Ohr hier ganz oben an dem Haken hängen geblieben sein. Kaum vorstellbar, oder?“ Georg sah sie fragend an. Er trug Jeans und einen dicken Pullover. Er musste direkt aus dem Regen gekommen sein, sein Haar war nass, was ihn noch attraktiver machte.

Angelika trat zu Edelmann, streichelte ihn sanft. Langsam beruhigte sich der Hengst und ließ zu, dass sie sein Ohr ansah. Es sah übel aus. Die Wunde war schon leicht verkrustet, aber Angelika sah gleich, dass es ein tiefer Riss war. „Uih, da hast du dich aber ordentlich verletzt“, sagte sie leise zu dem Hengst. „Aber das haben wir gleich wieder, es wird alles gut.“ Ihre Worte beruhigten nicht nur das Pferd. Auch Georg fand seine Ruhe wieder und sah Angelika bewundernd an. „Sie sind wirklich eine gute Ärtzin“, sagte er anerkennend. „Gerade noch war hier im Stall das totale Chaos. Eine einzige Hektik, die sich natürlich auf alle Pferde übertragen hat. Dann kommen Sie und plötzlich sind alle wieder ganz ruhig. Wunderbar.“ Er lachte sie an, offen und ehrlich. Und zum ersten Mal seit Angelika ihn kannte, war für einen kurzen Moment die Traurigkeit aus seinen Augen verschwunden.

Na, das ist doch schön. Der gute Mann ist tatsächlich mal aus seiner Tristesse rausgekommen . . . Das lässt hoffen!!

Liebe auf Gut Ihringheim, Folge 5; ein Liebesroman alter Tradition, Kitsch und Herzschmerz inklusive – wie beim Groschenroman üblich

03/31/13

Liebe auf Gut Ihringheim, Folge 7

Ja, meine Lieben, seit heute gibt es die Über-Mich-Seite. Das heißt, Ihr könnt  Euch jetzt ein Bild von mir machen. Achja, Bilder von Angelika und Georg wird es hier übrigens keine geben. Die beiden (und auch die anderen Personen im Roman) will ich Eurer Fantasie überlassen. Aber schreibt mir doch, wie Ihr sie Euch vorstellt. Würd mich mal interessieren.

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03/31/13

Liebe auf Gut Ihringheim, Folge 8

Hallo Freunde, die Liebesgeschichte zwischen Angelika und Georg geht weiter. Und ist umso spannender, nachdem endlich die erste Verwicklung eingetreten ist: Christian ist aufgetaucht, Angelikas Studienkollege, mit dem sie (selbstverständlich!!) nur eine Freundschaft verbindet – was er (selbstverständlich!!) anders sieht. Und Georg denkt sich, was er denken muss. Schlimm, schlimm…. Aber lest selbst!

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