Ja, meine Lieben, ich hab das Gefühl, jetzt wird es ernst! Kaum zurück in Hamburg, merkt Maja, dass es mit Tobias so eigentlich nicht mehr weitergehen kann. Gott sei Dank, kann ich nur sagen. Was wäre das für ein Groschenroman, in dem die Hauptdarstellerin schon in Kapitel 15 aufgibt?
“Guten Morgen Maja. Schön, dass Du wieder da bist.” Marianne lief um den Tresen und gab Maja die Hand. “Oh, man sieht, die Bergluft hat Dir gut getan. Du siehst prima aus.” “Danke Marianne. Ja, es war herrlich in Tirol, ich habe mich prächtig erholt”, sagte Maja. Marianne war die gute Seele der Kanzlei, sie war 64 und seit Maja denken konnte, nahm sie die Mandanten in Empfang, wimmelte lästige Anrufer ab und sorgte dafür, dass sich all die anspruchsvollen Anwälte wohl fühlten. “Dein Vater ist in seinem Büro. Ich glaube, er würde sich freuen, Dich zu sehen.” Marianne deutete auf die dicke braune Holztür ganz am Ende des Ganges. “Ja, sagte Maja. “Ich werde kurz bei ihm reinschauen. Ach, hallo Carsten!” “Hallo Maja. Willkommen zurück. Schöne Flitterwochen gehabt?” Carsten legte ihr die Hand auf die Schulter. Eine gewisse Häme in seiner Stimme war nicht zu überhören. Er hatte es also immer noch nicht verwunden, dass sie letztlich Tobias geheiratet hatte. Bis zum Schluss hatte er gehofft, doch noch bei ihr landen zu können, aber sie hatte in ihm nur einen Freund gesehen. Und das war er wirklich. Seit den Studientagen war er ihr gegenüber immer loyal gewesen, hatte stets auf ihrer Seite gestanden. “Ja, es war sehr schön. Leider musste Tobias früher abreisen”, sagte Maja. “Du weißt ja, dieser Fall Börner. “Ja, ja. Ich weiß”, antwortete Carsten. “Unser kleiner Aufsteiger lässt keine Gelegenheit aus, sich zu profilieren. Und das geht in einer spanischen Großstadt natürlich weitaus besser als im Tiroler Bergidyll, oder?” “Wie meinst Du das?” Maja sah ihn fragend an. “Naja, so dringend war es ja nun auch wieder nicht. Tobias hätte auch noch eine Woche später nach Malaga fliegen können. Ob Börner nun anwesend ist bei der Verhandlung oder nicht, spielt doch überhaupt keine Rolle.” “Ich denke, Tobias hat die Sache völlig richtig eingeschätzt”, sagte Maja etwas zu patzig und ließ Carsten stehen. Die Äußerungen des Kollegen ärgerten sie, diese ständige Konkurrenz zwischen ihm und Tobias ging ihr auf die Nerven. Sie wusste, dass Carsten nicht nur hinter ihr her war, sondern auch hinter Tobias’ Job. Und er ließ deshalb auch keine Gelegenheit aus, seinen Konkurrenten schlecht zu machen. Allerdings musst sich Maja eingestehen, dass sie genau dasselbe Gefühl gehabt hatte, als Tobias so Knall auf Fall abgereist war. Er hatte die erstbeste Chance genutzt, wegzukommen aus diesem von ihm so gehassten Urlaubsort. Insgeheim war ihr klar gewesen, dass er mit der Dringlichkeit absichtlich übertrieben hatte.
Maja klopfte an die Bürotür ihres Vaters. “Ja, bitte!”, hörte sie die vertraute Stimme. “Hallo Papa”, sagte sie und trat ein. “Hallo mein Liebes”, rief er und kam hinter dem alten englischen Schreibtisch hervor, den alle nur das Monstrum nannten. Er drückte sie fest und sie vergrub ihren Kopf an seiner breiten Brust. “Das ist schön, Dich wieder zu haben”, sagte er und küsste ihr Haar. “Lass Dich anschauen!” Er trat einen Schritt zurück. “Wunderschön wie immer. Aber sag mal, mein Kind. Hast Du etwa abgenommen? Hast Du Kummer? Irgendetwas gefällt mir nicht an Dir.” Ihrem Vater konnte sie einfach nichts vormachen. Er merkte sofort, wenn etwas nicht stimmte mit ihr. Seit dem Weggang ihrer Schwester Clara nach Australien, war sie sein einziger Augenstern. “Nein, Papa”, sagte sie abwehrend. “Es ist nichts. Ich bin viel gewandert und die Bewegung war ungewohnt. Das ist alles.” Der kritische Blick ihres Vaters entging ihr nicht. “Ich habe mich gewundert, warum Tobias früher nach Hause kam”, sagte er dann. “Du hattest ihn doch angerufen”, sagte Maja. “Ja, das habe ich. Aber nur, um ihm zu sagen, das Börner verschwunden war und wir jetzt eigentlich keine Eile mehr haben.” Maja sah ihren Vater mit großen Augen an. “Mir hat er gesagt, er müsste schnellstmöglich zurück.” “Vielleicht gab es einen weiteren Vorfall, von dem ich nichts weiß”, sagte Ludwig Langendiek. “Aber wegen des Börner-Falls hätte er Eure Flitterwochen sicherlich nicht abbrechen müssen.” Maja trat ans Fenster und sah auf den Hamburger Hafen. “Kind, ist wirklich alles in Ordnung?” Er fasst sie an den Schultern und drehte sie zu sich herum. Sie blickte ihn an, Tränen standen in ihren Augen. “Ach Papa”, sagte sie und begann zu weinen. Er strich ihr über den Kopf und war kein bisschen verwundert als sie sagte: “Ich habe mich verliebt!”
Auf dem Gipfel wohnt die Liebe, Folge 16; ein Liebesroman alter Tradition, Kitsch und Herzschmerz inklusive – wie beim Groschenroman üblich
Ah, jetzt sieht man doch was das für ‘ne Liebe ist! In den Flitterwochen nach Malaga fliegen! Ich habe den starken Verdacht, daß da auch ‘ne andere Frau dahintersteckt. Naja, wir werden sehen. Ist ja schon krass, so kurz nach der Heirat feststellen, daß man den Falschen geheiratet hat. Aber es ist ja noch nicht aller Tage Abend! Man kann auch mal nen kleinen Umweg zum Glück machen! Ich bin schon ganz gespannt auf nächste Woche! LG Bea
Seufz, schon zu Ende, ich muss immer wieder sagen, du hast es drauf.
Und Mütter und Väter wissen auch von diesen in der Luft schwingenden Sachen.. , aber schön, dass sie weiß , sie hat ihren Papa und auf den kann sie sich verlassen,
du darfst morgen gerne das nächste posten oder du machst mir am Samstag das Geburtstagsgeschenk ( es ist wirklich so)..
LG Sue