groschenromanblog.de » Spiegel http://groschenromanblog.de Herzschmerz als Fortsetzungsroman Sun, 22 Dec 2013 17:05:14 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.6.1 Die Liebe kommt im Karohemd, Folge 20 http://groschenromanblog.de/die-liebe-kommt-im-karohemd-folge-20/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=die-liebe-kommt-im-karohemd-folge-20 http://groschenromanblog.de/die-liebe-kommt-im-karohemd-folge-20/#comments Wed, 11 Dec 2013 11:31:46 +0000 carola http://groschenromanblog.de/?p=2095 Uijuijuijui! Jetzt geht’s aber ab! Ne echte Schlägerei zu beschreiben, ist gar nicht so einfach, das kann ich Euch sagen. Aber ich finde, es ist mir ganz gut gelungen. Kathrin jedenfalls erlebt einen Schock nach dem anderen. Erst erfährt sie, dass ihr Liebster verheiratet ist, dann träumt sie blödes Zeug und schwups steht er schon wieder vor der Tür.

Kitsch, Groschenroman, Liebe, Herzschmerz, Liebesroman, Carola Pigisch, Australien, Outback

Einer großen Verbindungsstraße sollte Gabrieles Ranch weichen.
sa244, “im Outback”, Some rights reserved, Quelle: www.piqs.de

“Dass Ihr beide erwachsene Männer seid, sollte man nicht glauben!” Jack stand am Fuß der Treppe und sah sich John Mallonys Nase an. Der saß auf einer der unteren Stufen und hielt sich den Kopf. Richard war mit Mimi in die Küche verschwunden. “Das wird Konsequenzen haben, Hawkins!”, schrie Mallony durch die Halle. “Halt jetzt endlich den Mund”, fuhr ihn Jack an. “Wie soll ich Dich untersuchen, wenn Du dauernd redest?” Er drehte Mallonys Kopf hin und her. “Sieht nicht gut aus”, sagte Jack. “Ich denke, die Nase ist gebrochen.” Er sah auf. “Oh, hallo Kathrin!”

Kathrin humpelte langsam die Treppe hinunter. “Hallo Jack! Ein Glück, dass Sie  gekommen sind.”
“Ja, wer weiß, was diese beiden Streithammel sonst noch alles angestellt hätten? Ok, John, Du kannst aufstehen. Ich kann nichts tun für Dich. Am besten, Du gehst nach Hause und schaust die nächsten Tage genau in den Spiegel. Wenn die Nase schief zusammenwächst, musst Du in die Klinik.”
“Und was passiert dann dort?”
“Sie wird noch einmal gebrochen”, antwortete Kathrin. Die beiden Männer sahen sie an.
“Ja, sie wird gebrochen und wieder richtig zusammengeschoben. Aber wenn ich Sie mir ansehe, wird das nicht nötig sein.”
“Wer sind Sie denn?”, fragte Mallony.
“Ich bin Kathrin Jung. Die Großnichte von Gabriele Wünschelberger.”
“Aaahhhh”, sagte Mallony langsam, erhob sich und streckte Kathrin die Hand hin. “Guten Tag, Miss Jung. Freut mich, dass ich Sie treffe. Wenn ich mir das auch unter anderen Umständen gewünscht hätte.”
“Mister Mallony”, sagte Kathrin. ” Guten Tag. Ich habe schon viel von Ihnen gehört.”
“Das kann ich mir denken. Hawkins hat sicherlich kein gutes Haar an mir gelassen.”
“Ich würde mir gerne Ihr Angebot anhören, Mister Mallony”, sagte Kathrin. “Vielleicht gehen wir am besten auf die Veranda.” Sie humpelte voraus. Als sie an der Küche vorbeikam, warf sie einen Blick hinein. Richard saß mit hängendem Kopf am Tisch und sah sie mit traurigen Augen an.

“Kommen Sie, Mister Mallony, setzen Sie sich”, sagte Kathrin, als sie auf die Veranda traten, und deutete auf einen Sessel. Mallony nahm Platz.
“Gut, dann werde ich mich wohl verabschieden. .  .” Jack war ihnen gefolgt und hob nun die Hand zum Gruß.
“Nein, warten Sie Jack, bitte!” Kathrin wusste nicht, was plötzlich in sie gefahren war. Sie fasste Jack am Arm und hielt ihn zurück. “Bitte bleiben Sie! Setzen Sie sich zu uns, ich würde mich so viel besser fühlen, wenn Sie bei unserem Gespräch dabei wären.”
Jack sah sie an, wieder hatte er diesen besonderen Blick, der ihr sein ganzes Leben zu erzählen schien. “Wenn ich Ihnen helfen kann, bleibe ich natürlich gerne”, sagte er und setzte sich in den alten Schaukelstuhl gegenüber von Mallony. Kathrin blieb stehen, auf ihrem gesunden Bein balancierend.

“Also, Mister Mallony, ich bin ganz Ohr.”
“Miss Jung”, Mallony holte hörbar Luft. “Es ist ja kein Geheimnis, dass ich sehr an Ihrem Anwesen interessiert bin. Und ebenso weiß jeder, was ich gedenke, damit zu tun. Sofern Sie mir den Zuschlag geben.” Er sah Kathrin erwartungsvoll an.
“Ja?”, fragte sie. “Was genau haben Sie denn vor?”
“Ich werde an die Straßenbaugesellschaft verkaufen, die hier endlich die längst fällige Trasse zwischen Alice Springs und Darwin bauen will. Jack, Du wirst mir doch sicher beipflichten, dass wir die Straße dringend brauchen?” Er wandte sich an Jack.
“Nein, Mallony. Da bist Du bei mir an der falschen Adresse. Ich brauche diese Straße überhaupt nicht. Und schon gar nicht, wenn dafür Gabrieles Villa geopfert werden muss.” Jack stand auf und ging zur Verandabrüstung. Er blickte über das Outback. Dann drehte er sich um. “Warum kommst Du eigentlich gerade jetzt, Mallony? Warum warst Du kein einziges Mal hier, als Gabriele noch lebte?”

“Weil er wusste, dass Gabriele niemals verkauft hätte, ist doch klar.” Richard war auf die Veranda gekommen.
“Genau das vermute ich auch”, sagte Jack. “Oder Mallony, haben wir Recht?”
“Mmh, ja, nun. .  .”, stammelte John Mallony. “Ich dachte eben, jemand aus Deutschland würde mit der Ranch, dem Haus und all dem nichts anfangen können und lieber das Geld nehmen und wieder verduften.”
“In der Tat, Mister Mallony, das hatte ich erwogen”, sagte Kathrin. Die Distanz zwischen Alice Springs und Köln ist einfach zu groß, um dauerhaft hin und her zu pendeln.” Kathrin drehte sich um und schaute über die karge Landschaft. Der Tag war noch jung, doch die Luft flimmerte bereits über dem roten Sand. “Aber Gabriele hat das hier geliebt. Sie hat genau an dieser Stelle ihr Traumhaus gebaut, wer weiß, vielleicht weil sie mit diesem Ort besonders schöne Erinnerungen verband. Und nun stehe ich hier.”

Kathrin sah nach links, sah Jack an, der näher gekommen war. Jetzt legte er ganz sachte seine Hand auf ihre, drückte sie leicht. Als wolle er sagen: “Ja, Du bist auf dem richtigen Weg. Bleib!”
Kathrin wandte sich erneut um und blickte auf Richard. Er stand breitbeinig in der Verandatür, jederzeit bereit, einen Angriff von Mallony abzuwehren. Richard war zwar noch nicht lange hier, aber er liebte das Anwesen, als wäre es sein eigener Grund und Boden. Was würde aus Mimi und ihm werden, wenn sie verkaufte? Alles lag in ihren Händen. “Mister Mallony”, sagte sie. “Ich denke, ich habe mich entschieden.”

Die Liebe kommt im Karohemd, Folge 20; ein Liebesroman alter Tradition, Kitsch und Herzschmerz inklusive – wie beim Groschenroman üblich.

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Auf dem Gipfel wohnt die Liebe, Folge 17 http://groschenromanblog.de/auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-17/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-17 http://groschenromanblog.de/auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-17/#comments Tue, 09 Jul 2013 14:00:07 +0000 carola http://groschenromanblog.de/?p=1250 Ach, ist das schön! Papa ist und bleibt doch der Beste! So muss es sein. Ob Papas allerdings immer die richtigen Ratgeber sind, wenn’s um Liebesdinge geht? Ich denke, Maja wird schon selbst wissen, was zu tun ist, oder? Was meint Ihr?

Kitsch, Groschenroman, Liebe, Herzschmerz, Liebesroman, Carola Pigisch, Tirol, Berge

Es war nicht notwendig gewesen, das Bergdorf frühzeitig zu verlassen.
lies.image, “Herbststimmung”, Some rights reserved, Quelle: www.piqs.de

Maja drehte sich nach links und wieder nach rechts, schaute sich von vorne an und von hinten, aber was der Spiegel ihr zeigte, wollte ihr einfach nicht gefallen. Sie trug ein schwarzes Nichts, das Tobias ihr aus Malaga mitgebracht hatte. Eine Art Babydoll mit roten Schleifchen an den Trägern. Er war so stolz gewesen, als er ihr das Päckchen gegeben hatte. Aber sie konnte sich überhaupt nicht freuen, selbst wenn sie dieses Dessous schön gefunden hätte. Sie war so wütend. Er hatte sie belogen, weil er unbedingt weg gewollt hatte aus Tirol. Es wäre nicht nötig gewesen, den Urlaub vorzeitig abzubrechen, das war ihr mittlerweile klar. Aber als sie ihn nach seiner Rückkehr damit konfrontiert hatte, war er total ausgerastet. Er hatte sie angebrüllt und beschimpft. Wie sie dazu komme, seine Entscheidungen in Frage zu stellen? Wie sie ihrem Vater und diesem dahergelaufenen Kollegen mehr Glauben schenken konnte als ihm, ihrem Ehemann? Maja war zusammengezuckt und hatte regelrecht Angst bekommen. Wozu war dieser Mann fähig? Unweigerlich hatte sie an die Sanftmut von Martin gedacht und gemerkt, wie sie sich zurücksehnte in die Berge und die kleine Küche der Meiningers.

“Maja?”, rief Tobias. “Bist Du umgezogen? Wie sieht es aus? Zeig Dich mal! Oder befürchtest Du, dass ich gleich über Dich herfallen werde?” “Oh, es ist sehr hübsch”, sagte Maja. “Ich weiß nur nicht so recht, wann ich es anziehen soll?” Tobias stand in der Tür. “Na, zum Beispiel jetzt”, sagte er  und kam auf sie zu. Maja war klar, was er wollte und als er sie umarmte, versteifte sie sich automatisch. “Was hast Du?”, fragte Tobias. “Du siehst toll aus.” Er vergrub sein Gesicht in ihrem Haar und seine Hände glitten ihren Körper entlang. “Nicht Tobias”, sagte sie und schob ihn von sich weg. Er sah sie fragend an. Maja hatte ihn noch nie zurückgewiesen, im Gegenteil, sie hatten immer viel Spaß zusammen gehabt.

“Ich kann nicht”, sagte Maja, zog das schwarze Nichts aus und warf es achtlos aufs Bett. Sie schlüpfte in Jeans und T-Shirt und ging in die Küche. Tobias folgte ihr. “Maja”, sagte er. “Du kannst doch nicht sauer sein, weil ich diesen Witz von Flitterwochen vorzeitig abgebrochen habe. Bergidyll, mein Gott. So ein Blödsinn. Und überhaupt, Du hast Dich doch die restlichen Tage allein bestens amüsiert, oder?” “Oh nein, Tobias, ich werde nicht zum hundersten Mal dieselbe Diskussion führen. Du hast mich belogen und hintergangen. Ich nehme an, Du hast mich ganz bewusst im Unklaren gelassen, was diesen Börner-Fall angeht. Aber ehrlich gesagt, ist mir das auch völlig wurscht. Wie Du auf meinen Gefühlen rumtrampelst, wie Du meine Wünsche missachtest, das schreit zum Himmel.” Maja nahm ihre Schlüssel und ihr Handy. “Ich fahre ganz sicher nicht mit Dir in die Karibik und diesen komischen Fummel werde ich auch nicht tragen.” Sie ging zur Tür. “Du kennst mich überhaupt nicht. Sonst hättest Du mir so etwas nie geschenkt.” Sie öffnete die Tür und trat in die Nacht hinaus. Die Luft war weich und warm, trotzdem fröstelte Maja. “Wohin gehst Du?”, rief Tobias ihr hinterher, aber sie war bereits am Ende der Straße.

Sobald sie außer Sichtweite war, holte sie ihr Handy aus der Hosentasche. Tatsächlich, Martin hatte geschrieben. Er war also wieder den weiten Weg ins Dorf gefahren, nur um ihr eine Nachricht zukommen zu lassen. Ihr Herz machte einen Sprung. “Meine Liebste, ich vermisse Dich. Wann kommst Du zurück? In Liebe Martin” stand da nur. Zurück, dachte Maja. Zurück! Das klang, als würde sie dorthin gehören, nach Tirol, zu Martin. Und in der Tat: Sie war sich nicht mehr sicher, wo eigentlich ihr Zuhause war.

Auf dem Gipfel wohnt die Liebe, Folge 17; ein Liebesroman alter Tradition, Kitsch und Herzschmerz inklusive – wie beim Groschenroman üblich

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