groschenromanblog.de » Beifahrersitz http://groschenromanblog.de Herzschmerz als Fortsetzungsroman Sun, 22 Dec 2013 17:05:14 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.6.1 Die Liebe kommt im Karohemd, Folge 12 http://groschenromanblog.de/die-liebe-kommt-im-karohemd-folge-12/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=die-liebe-kommt-im-karohemd-folge-12 http://groschenromanblog.de/die-liebe-kommt-im-karohemd-folge-12/#comments Sun, 10 Nov 2013 17:22:41 +0000 carola http://groschenromanblog.de/?p=2001 Oh, oh! Ein großer, raubeiniger Typ im blauen Karohemd – welches Mädchen würde da nicht schwach werden? Kathrin jedenfalls ist hin und weg. Nicht schlecht, finde ich. Denn, unter uns gesagt, ist dieser Carlo in Köln doch eine ziemliche Trantüte, oder?

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Sie müssen ein schönes Paar gewesen sein.
siggi1, “vertraut”, Some rights reserved, Quelle: www.piqs.de

“Na, erledigt? So eine Bullenauktion ist ganz schön anstrengend, hab ich Ihnen ja vorausgesagt.” Richard saß am Steuer und lenkte den Wagen durch das nächtliche Outback. Es war schon nach halb zwölf und Kathrin hatte es sich auf dem Beifahrersitz bequem gemacht. Sie lehnte den Kopf gegen die Kopfstütze und hatte die Augen geschlossen. “Ja, ich muss zugeben, ich bin ganz schön fertig. Obwohl ich nur Zuschauer war.”

“Naja, den ganzen Tag in dieser Hitze. Und dann all die neuen Eindrücke.”
“Ja”, sagte Kathrin und musste unweigerlich an Jack Williams denken. Sie sah ihn vor sich, groß und breitschultrig, mit seinem schwarzen Haar, das ihm so widerspenstig in die Stirn fiel. Ihr inneres Ohr hörte seine Stimme und wieder lief ihr ein wohliger Schauer über den Rücken. Warum hatte er sie so durchdringend angeschaut? Und warum hatte sein Blick sie derart verunsichert? Diese stahlgrauen Augen . . . Kathrin hatte das Gefühl, als hätten gerade diese Augen ihr eine Menge zu erzählen.
“Ich glaube, es ist besser, wenn wir morgen nach Nearharvest fahren und ihren Wagen holen. Jetzt ist es zu spät, oder was meinen Sie?”
“Oh ja bitte”, antwortete Kathrin. “Ich bin zu gar nichts mehr fähig. Ich möchte nur noch ins Bett.” Kathrin sah in die stockdunkle Nacht hinaus und hing weiter ihren Gedanken nach.

“Sagen Sie, Richard”, sagte sie plötzlich in die Stille hinein. “Was meinte ihr Freund Jack eigentlich, als er sagte, sein Großvater hätte sich in Gabriele verliebt?”
“Ach das. Das ist eine alte Geschichte.”
“Erzählen Sie doch bitte. Ich möchte alles über Gabriele wissen. Immerhin hat sie mir ihr gesamtes Vermögen vererbt.”
“Da haben Sie Recht. Ich schau mal, ob ich noch alles zusammenbekomme.” Richard holte tief Luft. “Soweit ich weiß, ist Gabriele kurz nach Ausbruch des Krieges nach Nearharvest gekommen. Es muss Ende 1939 gewesen sein. Und sie kam nicht allein. Sie hatte einen jungen Mann dabei. Wie die Leute erzählen, war er sehr gut aussehend, hatte dunkles Haar und dunkle Augen. Er war Jude und wäre von den Nazis sicher umgebracht worden. Gabriele und er müssen ein schönes Paar gewesen sein.”

“Und was ist passiert?”
“Nun ja, bei einer Bullenauktion in Alice Springs ist Gabriele Bob Williams begegnet und von dem Moment an gab es keinen anderen Mann mehr in ihrem Leben. Bob und Gabriele waren einander verfallen bis zu seinem Tod vor fünf Jahren. Als er starb, dachten alle, dass Gabriele ihm bald folgen würde. Aber sie hat tatsächlich noch einige Zeit ohne ihn  durchgehalten.”
“Dann hat Gabriele gar nicht allein auf dem Gut gelebt?”
“Doch, Gabriele lebte immer allein, zumindest die allermeiste Zeit ihres Lebens. Erst als Bobs Frau starb und ihr Enkel Jack die Zucht übernahm, ist Bob zu Gabriele aufs Gut gezogen. Das ist vielleicht zehn Jahre her, da war Bob schon in seinen 90ern.”
“Bob war verheiratet?”
“Ja, als er Gabriele traf, war er verheiratet und hatte vier kleine Kinder. Außerdem eine riesige Rinderzucht mit vielen Angestellten. Es wäre unmöglich gewesen, das alles zu verlassen, die Verantwortung war zu groß. Also haben er und Gabriele sich heimlich getroffen.”
“Über so viele Jahre hinweg?”
“Naja, eine klassische Affäre war es nur zu Beginn. Mit der Zeit wurden sie unvorsichtiger oder vielleicht wollten sie sich auch nicht mehr verstecken. Man sah sie jedenfalls immer öfter zusammen. Irgendwann, denke ich, wusste auch Bobs Frau Bescheid.”
“Sie hat es akzeptiert?”
“Ich glaube, sie hatte keine Wahl. Nach allem, was ich weiß, war die Verbindung zwischen Bob und Gabriele über die Maßen stark. Sie hätten sich nie getrennt. Bob hatte aber trotzdem ein großes Pflichtgefühl seiner Familie gegenüber. Und so hat man sich arrangiert.”
“Ist das der Grund, warum Gabriele keine Nachkommen hat?”
“Genau weiß das natürlich niemand. Sicher ist nur, dass Gabriele Bob über alles geliebt hat. Ich denke, sie wollte ihn nicht in Entscheidungsnot bringen. Und das hätte mit einer zweiten Familie leicht passieren können.”

“Irgendwie ist das eine schöne Geschichte”, sagte Kathrin. “So romantisch!”
“Ja, man könnte einen Roman darüber schreiben”, sagte Richard und lachte. “Einen Groschenroman!”

Die Liebe kommt im Karohemd, Folge 12; ein Liebesroman alter Tradition, Kitsch und Herzschmerz inklusive – wie beim Groschenroman üblich.

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Auf dem Gipfel wohnt die Liebe, Folge 19 http://groschenromanblog.de/auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-19/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-19 http://groschenromanblog.de/auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-19/#comments Tue, 09 Jul 2013 13:00:37 +0000 carola http://groschenromanblog.de/?p=1254 Und meine Lieben, was sagt Ihr? Tobias ist schon ein Herzchen. Jetzt versucht er, Maja mit einem Hotel in Kitzbühel zu ködern. Hat nix kapiert, der Junge. Steht voll auf dem Schlauch. Naja, in dieser Folge wird er jetzt erstmal mit der Wahrheit konfrontiert. Lest, wie’s weitergeht!

Kitsch, Groschenroman, Liebe, Herzschmerz, Liebesroman, Carola Pigisch, Tirol, Berge

Tobias ließ den Brief sinken und sah aus dem Fenster.
foreverdreaming, “einen brief schreiben”, Some rights reserved, Quelle: www.piqs.de

Tobias war in Eile. Schon wieder hatte ihn eine dieser unsäglichen Diskussionen mit Maja unter Zeitdruck gebracht. Es war schon halb neun und in der Kanzlei wartete eine Unmenge Arbeit auf ihn. Tobias warf seine Aktenmappe auf den Beifahrersitz und stieg ins Auto. Dass Maja diese Debatten aber auch immer morgens führen musste! Den ganzen Abend hatte sie schweigend vor ihrer Pizza gesessen und Löcher in die Luft gestarrt. Erst heute Morgen hatte sie angefangen zu reden und ihm mal wieder bittere Vorwürfe gemacht. Dass er seine Karriere wichtiger nehme als seine Ehefrau, dass er ihre Wünsche ignoriere und nur an sich dachte. Dabei hatte er sich doch wirklich bemüht. Seiner Ehe zuliebe war er bereit, noch einmal in die Berge zu fahren. In ein ordentliches Hotel zwar, aber dennoch in eine Gegend, der er nichts, aber wirklich gar nichts abgewinnen konnte. Doch seine Kompromissbereitschaft bedeutete Maja offenbar überhaupt nichts. Obwohl sie den Streit vom Zaun gebrochen hatte, hatte sie nur mit einem Ohr zugehört. Und dann hatte sie ihre Laufschuhe angezogen und war gegangen.

Er musste im Büro Bescheid geben, dass er sich verspäten würde. Tobias kramte in der Aktenmappe nach seinem Handy. “Wo hab ich das blöde Ding nur wieder gelassen?”, murmelte er. Er räumte die ganze Tasche aus, warf alle Papiere auf den Beifahrersitz. “Ah, da bist Du ja”, sagte Tobias und griff zwischen Beifahrersitz und Mittelkonsole. Verwundert hielt er inne und griff nach einem Stück Papier, dass offenbar auch in die Ritze gefallen war. Verwundert faltete er es auseinander und las – einmal, zweimal, dreimal. Tobias ließ das Blatt sinken und sah aus dem Fenster. Er war wie vor den Kopf gestoßen.

Natürlich hatte er gespürt, dass zwischen diesem Martin Meininger und Maja etwas war. Aber nie und nimmer hatte er damit gerechnet, dass Maja sich mit diesem Mann einlassen würde, kaum dass ihr der Ehemann den Rücken kehrte. Tobias war empört. Seine kleine Maja wagte es, ihn zu betrügen. Und dazu auch noch mit einem dieser Bergbauern, die noch nichts von der Welt gesehen hatten außer ihren Bergen. Jede andere Frau würde im Glück schwelgen, hätte sie einen Mann wie ihn gekriegt. Gutaussehend, erfolgreicher Anwalt mit Aussicht auf die Übernahme einer renommierten Kanzlei und einem üppigen Jahressalär.

Was dieses Anwaltstöchterchen sich einbildete! Sie war eben doch das verwöhnte Mädchen, für das Tobias sie von Anfang an gehalten hatte. Mit Papas Geld im Hintergrund konnte man sich ja auch gefahrlos mit einem nichtsnutzigen Bauernbursch einlassen. Mal einen auf Natur machen, die Wildheit der Ureinwohner spüren… Tobias geriet regelrecht in Rage. “Na warte”, stieß er aus. “Dafür wirst Du bezahlen! So leicht lass ich mich nicht rausdrängen, nicht aus der Kanzlei und nicht aus Deinem Leben, meine Liebe. Ich gebe nicht auf. Schon gar nicht, wenn mein Widersacher einer dieser Wilden ist!”

Wutentbrannt ließ Tobias den Motor aufheulen und rollte vom Hof. Er raste los und sah nicht, dass Maja gerade um die Ecke kam und verwundert den Kopf schüttelte.

Auf dem Gipfel wohnt die Liebe, Folge 19; ein Liebesroman alter Tradition, Kitsch und Herzschmerz inklusive – wie beim Groschenroman üblich

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