groschenromanblog.de » Apparat http://groschenromanblog.de Herzschmerz als Fortsetzungsroman Sun, 22 Dec 2013 17:05:14 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.6.1 Auf dem Gipfel wohnt die Liebe, Folge 2 http://groschenromanblog.de/auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-2/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-2 http://groschenromanblog.de/auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-2/#comments Tue, 09 Jul 2013 21:36:00 +0000 carola http://groschenromanblog.de/?p=1040 Und, wie hat Euch der Auftakt zum neuen Groschenroman gefallen? Ich kann Euch sagen, über die Bergwelt und ihre Idylle zu schreiben macht total Spaß. Da kommen die Kitschideen ganz von allein. Wahrscheinlich habt Ihr beim Lesen dasselbe Bild vor Augen wie ich beim Schreiben: blauer Himmel, grüne Wiesen, kernige Jungs . . . Toll, gell? Hier kommt Folge 2!

Kitsch, Groschenroman, Liebe, Herzschmerz, Liebesroman, Carola Pigisch, Tirol, Berge

Ohne seinen Toast am Morgen, war Tobias ungenießbar. Das wusste Maja.
AL 40, “Frühstück ist fertig”, Some rights reserved, Quelle: www.piqs.de

“Sie haben keinen Toast!” Tobias saß an einem Tisch am Fenster und hielt sich an seiner Kaffeetasse fest. Sein Gesicht verriet ein großes Maß an Unzufriedenheit, das Maja geflissentlich übersah. Sie setzte sich zu ihm und biss genüsslich in eine Scheibe Bauernbrot. “Mmh!”, machte sie nur und strich sich fingerdick Butter darauf. “Guten Morgen!” Die Wirtin war an den Tisch gekommen. “Ich hoffe, Sie haben gut geschlafen.” “Bestens”, antwortete Maja. “Bei der guten Luft muss man ja schlafen”, sagte sie und lachte. “Es ist wunderschön hier bei Ihnen!” “Probieren Sie unsere Marmelade”, sagte die Wirtin und stellte ein kleines Schüsselchen auf den Tisch. “Sie ist selbstgemacht aus Bergerdbeeren. Die sind nur zwei Wochen im Juni zu finden. Eine Delikatesse.” “Vielen Dank”, sagte Maja und häufte die Marmelade löffelweise aufs Brot. “Hab ich einen Hunger.” Sie vermied es, Tobias anzuschauen. Sie wusste, dass er ohne Toast den ganzen Tag ungenießbar sein würde. “Was wollen wir heute unternehmen?”, fragte sie ihn mit vollem Mund. “Ich muss jetzt erst mal telefonieren. Einen Apparat werden sie ja wohl haben.” Tobias stand auf und ging an den Tresen.

Maja sah aus dem Fenster. Sie hatte damit gerechnet, dass sich Tobias in der Bergwelt nicht sonderlich wohl fühlen würde. Aber sie hatte die Nase voll gehabt von diesen Urlauben in Luxushotels, die immer gleichen Büffets am Abend, die Leute, die nichts anderes im Sinn hatten als Geld. All das hatte sie so unendlich gelangweilt, dass sie sich für ihre Flitterwochen etwas ganz anderes ausgedacht hatte. Tobias war entsetzt gewesen, hatte ihr zuliebe aber zugestimmt. Nun hoffte sie, dass er sich arrangieren würde und den Aufenthalt genauso würde genießen können wie sie.

“Ich fahr jetzt runter ins Dorf. Mir reicht es.” Wutentbrannt kam Tobias an den Tisch zurück. “Ich brauche eine Internetverbindung. Ich muss wissen, was Börner gesagt hat. Hier oben bin ich hoffnungslos verloren. Diese Bergleute leben ja wirklich hinter dem Mond.”  Maja sah ihn fragend an. “Ich bin bald zurück”, sagte er beschwichtigend und gab ihr einen Kuss.

Maja goss sich eine zweite Tasse Kaffee ein. Sie war es gewohnt, auf ihren Mann zu warten und sie wusste, dass seine Termine meist länger dauerten als erwartet. Seine Arbeit, seine Karriere war ihm immer wichtiger. Aber das hatte Maja gewusst, bevor sie ihn geheiratet hatte. Und sie akzeptierte es. Die Warnungen ihres Vater hatte sie nicht verstanden. Für ihn war Tobias ein Karrierist, den er zwar als Juniorpartner über die Maßen schätzte, als Schwiegersohn aber eher fürchtete. “Mein Kind”, hatte er gesagt. “Gib auf Dich Acht, wenn Du diesen Mann heiratest. Er hat kein Herz.” Aber Maja hatte sich ein Leben ohne Tobias einfach nicht vorstellen können. Gleich an seinem ersten Tag in der Kanzlei hatte sie sich in ihn verliebt. Er war so charmant gewesen, hatte gute Manieren und sein Lächeln war umwerfend. Und dann seine Auftritte bei Gericht. Maja hatte nie zuvor einen Anwalt gesehen, der so knallhart argumentierte, so blitzschnell kombinierte und seine Gegner so in die Zange nahm wie Tobias. Seine Intelligenz und Brillanz zogen sie magisch an. Endlich ein Mann, der sie geistig herausforderte, der sie ernst nahm, in ihr nicht nur die Frau sah, die er als hübsche Beigabe präsentieren wollte. Er war keiner dieser bemitleidenswerten Romantiker, die in der Kirche mit Tränen in den Augen auf den Einzug der Braut warteten oder das Ehebett mit Rosenblättern bestreuten. Ihm hatte ein einfaches Ja-Wort vor dem Standesbeamten genügt und er hatte auch nicht darauf bestanden, dass sie seinen Namen annahm. Wenn sie nicht bei Hunkmann, dem Hausjuwelier ihrer Eltern, die Eheringe bestellt hätte – Tobias hätte es vermutlich vergessen. Das war die wirkliche Liebe, sagte sich Maja. Sie und Tobias kamen ohne diese ganzen schwülstigen Klischees aus. Maja drehte an ihrem Ehering, den sie erst seit ein paar Tagen trug und dachte an ihren Vater. Wenn sie erst eine Weile verheiratet sein würde, würde auch er einsehen, dass seine Zweifel unberechtigt waren. Sie stand auf und ging an den Tresen. “Frau Androsch?”, fragte sie die Wirtin. “Was gibt es denn hier in der Gegend zu sehen? Ich würde gerne einen Spaziergang unternehmen.”

Auf dem Gipfel wohnt die Liebe, Folge 2; ein Liebesroman alter Tradition, Kitsch und Herzschmerz inklusive – wie beim Groschenroman üblich

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Auf dem Gipfel wohnt die Liebe, Folge 25 http://groschenromanblog.de/auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-25/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-25 http://groschenromanblog.de/auf-dem-gipfel-wohnt-die-liebe-folge-25/#comments Tue, 09 Jul 2013 10:00:10 +0000 carola http://groschenromanblog.de/?p=1356 Die Sache gewinnt an Fahrt. Jetzt kann Maja eins und eins zusammenzählen. Es ist ja auch nicht sonderlich schwer zu erraten, wozu Tobias ein Flugticket nach Innsbruck brauchte. Ob sie jetzt endlich das tut, was sie schon längst hätte tun sollen?

Kitsch, Groschenroman, Liebe, Herzschmerz, Liebesroman, Carola Pigisch, Tirol, Berge

In Hamburg regnete es mal wieder.
Zeppelin, “Hafencity”, Some rights reserved, Quelle: www.piqs.de

Maja saß auf dem weißen Sofa ihrer Wohnung und starrte aus dem Panoramafenster. Es regnete in Strömen und das passte genau zu ihrer Stimmung. Immer wieder schaute sie auf das Flugticket in ihren Händen. Innsbruck! War Tobias also in Innsbruck gewesen. Aber was hatte er dort getan? Und warum hatte er gesagt, er fliege nach Mailand und  sie offensichtlich angelogen? Maja fand keine Erklärung für dieses Verhalten. Innsbruck, dachte sie wieder und ihre Gedanken wanderten unwillkürlich zu Martin. Hatte Tobias’ Reise vielleicht etwas damit zu tun, dass Martin sich nicht mehr meldete? Maja kam ein Verdacht, den sie schnell wieder beiseite wischte. Nein, das konnte nicht sein. Dass Tobias bei Martin war? Er wusste doch gar nichts von ihrer Liebe. Oder doch?

Das Telefon klingelte. Gedankenverloren griff Maja zum Hörer. “Hallo?”, sagte sie. “Maja? Ist dort Maja Langendiek?”, fragte eine Stimme. Maja glaubte, sie zu kennen, konnte sie aber im ersten Moment nicht zuordnen. “Ja, am Apparat”, antwortete sie. “Hier ist Hannes”, sagte die Stimme. Maja stand auf und trat zum Fenster. Ihr Atem ging schneller. “Hannes”, fragte sie. “Hannes Meininger?” “Ja, genau der”, sagte Hannes. “Es war gar nicht so einfach, Ihre Nummer rauszufinden. Aber ich muss sagen, Sie haben einen sehr  netten Vater.” Er lachte. “Ja, Papa ist toll”, sagte Maja. “Ich wüsste nicht, was ich ohne ihn täte. Aber warum rufen Sie mich an. Und was ist mit Martin”, fragte Maja aufgeregt. “Warum will er nicht mehr mit mir sprechen?”

“Haben Sie wirklich keine Ahnung, was passiert ist?”, fragte Hannes ungläubig. “Nein! Nein!”, rief Maja. “Es war alles bestens zwischen uns. Und dann plötzlich Funkstille. Von einem Tag auf den anderen. Kein Wort, keine Nachricht, nichts. Ich verstehe das nicht!” Majas ganze Verzweiflung lag in diesem Satz. “Maja, Maja, beruhigen Sie sich”, sagte Hannes. “Tobias war hier.” “Also doch”, sagte Maja mehr zu sich selbst. “Ach”, fragte Hannes. “Dann wissen Sie also Bescheid? “Nein”, sagte Maja. “Ich habe nur so einen Verdacht, seit ich in Tobias’ Jackentasche ein Flugticket nach Innsbruck gefunden habe. Und dabei hat er mir erzählt, er fliege nach Mailand.” “Ja, er war hier”, erzählte Hannes weiter. “Hier bei uns auf dem Hof. Und er hat Martin gedroht.” Gedroht?” Maja war entsetzt. “Ja, er hat Martin gewarnt, sich nicht mehr bei Ihnen zu melden. Damit Sie Ihre Schwangerschaft genießen und in Ruhe Ihr Kind zur Welt bringen könnten. Ach ja, Glückwunsch übrigens!” “Schwangerschaft? Welche Schwangerschaft? Ich bin nicht schwanger!”, rief Maja empört. “Wie kommt Tobias dazu, das zu erzählen?” “Vielleicht war der Wunsch der Vater des Gedanken. Martin jedenfalls ist seitdem am Boden zerstört. Fühlt sich erneut belogen und betrogen, das können Sie sich ja vorstellen”, sagte Hannes. “Natürlich”, antwortete Maja. “Jetzt wird mir einiges klar.” Sie holte Luft, niemals hätte sie Tobias eine solche Intrige zugetraut. “Hannes?”, fragte sie. “Was soll ich Ihrer Meinung nach jetzt tun?” “Kommen Sie so schnell wie möglich her”, sagte Hannes. “Bevor Martin seine Pläne umsetzen kann.” “Pläne?”, fragte Maja. “Welche Pläne?” “Mein Bruder ist so enttäuscht und niedergeschlagen, dass er beschlossen hat, nach Hongkong zu gehen. Schon seit einiger Zeit hat er ein Angebot von einer großen, renommierten Kanzlei. Er hat es nie wirklich in Betracht gezogen, weil er in der Nähe des Hofs bleiben wollte. Aber jetzt…” Bei Hannes’ Worten schossen Maja die Tränen in die Augen. Hongkong. Sie sah Martin vor sich, sein Gesicht, sein Lächeln, seine Augen. “Hannes”, sagte sie bestimmt. “Sie müssen ihn aufhalten. Bitte. Ich nehme den nächsten Flieger. Spätestens morgen Abend bin ich da. Vielen Dank, dass Sie mich angerufen haben.” Maja warf den Hörer aufs Sofa und stand auf. Sie wusste jetzt, was zu tun war. Da hörte sie einen Schlüssel im Schloss. Tobias stand in der Tür. “Flieger? Willst Du verreisen?”, fragte er drohend.

Auf dem Gipfel wohnt die Liebe, Folge 25; ein Liebesroman alter Tradition, Kitsch und Herzschmerz inklusive – wie beim Groschenroman üblich

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