Home » Im Fjord der Liebe » Im Fjord der Liebe, Folge 17

Im Fjord der Liebe, Folge 17

Eingetragen in: Im Fjord der Liebe | 2

Jetzt seid Ihr gespannt, was? Ich verrat Euch was: ich bin’s auch!

Kitsch, Groschenroman, Liebe, Herzschmerz, Liebesroman, Carola Pigisch, Norwegen, Fjord
Am Ufer stand ein rotes Holzhäuschen.
ezioman, “finland archipelago_001″, Some rights reserved, Quelle: www.piqs.de

“Also, ich weiß nicht, hier kann es doch nicht sein, oder?” Trixi schaute noch einmal auf die Karte. “Mann, Mann. Der Typ scheint ein harter Knochen zu sein.”
Seit Stunden fuhren die beiden Schwestern am Ufer des Fjordes entlang. Die Straße war immer enger geworden, mittlerweile war sie nur noch ein besserer Feldweg.
“Hier ist nichts.” Lisa stellte den Wagen ab und schaute sich um. Ein kleines Laubwäldchen säumte den Weg, rechts von ihnen musste das Wasser sein – allerdings in einiger Entfernung. Sehen konnten sie es nicht.

Lisa stieg aus. “So ein Mist”, rief sie und stampfte mit dem Fuß auf. “Jetzt weiß ich, warum dieser Mann keine Interviews gibt. Nicht etwa, weil er keine Lust dazu hat, sondern weil ihn keiner findet.”
“Wir finden ihn!”, sagte Trixi und zog ihre Schuhe aus.
“Du willst doch hier im Wald nicht etwas barfuß laufen?”, fragte Lisa entsetzt.
“Was soll ich tun? Mir den Knöchel brechen auf diesem unebenen Gelände?” Trixi dachte praktisch und sie war wild entschlossen, Frederik Mörk zu finden. “Los jetzt”, sagte sie. “Dann gehen wir eben zu Fuß. Ich denke, wir müssen Richtung Wasser, also dorthin.” Sie zeigte nach rechts und lief los. Lisa schloss den Wagen ab und folgte ihrer Schwester.

Sie liefen eine Zeit lang durch Gestrüpp und Unterholz, begleitet von zahlreichen Flüchen und Schmerzensschreien Trixis, die mit ihren nackten Füßen immer wieder zwischen Wurzeln und Äste geriet. “Hätte ich nur die Badelatschen angelassen! Wie konnte ich bloß so blöd sein”, sagte sie immer wieder.
“Schau nur”, sagte Lisa plötzlich und blieb stehen. “Sieht aus, als hätten wir’s geschafft.” Sie traten auf einmal aus den Büschen und Bäumen heraus und vor ihnen lag das Meer in einem herrlichen Fjord, umgeben von Bergen. Am Ufer stand ein kleines rotes Holzhäuschen mit einem langen Steg, der ins Wasser führte. An seinem Ende war eine Segeljolle angebunden, die lustig in den Wellen schaukelte.

“Idyllisch”, sagte Trixi. “Aber glaubst Du, unser Großkapitalist wohnt hier in dieser Kate? Hochherrschaftlich sieht anders aus.”
“Immerhin ist es keines dieser hässlichen Containerschiffe. Sieht doch putzig aus die Unterkunft. Wenn der Besitzer auch so putzig ist. . .”
“Hahaha.” Trixi musste lachen. So gut gelaunt hatte sie ihre Schwester lange nicht erlebt. Sie legte einen Arm um Lisa. “Ich bin froh, dass es Dir besser geht und Du Dir diesen norwegischen Schwachkopf endlich aus dem Kopf geschlagen hast.”
“Ja, und jetzt bin ich zu allen Schandtaten bereit”, sagte Lisa und ging auf das rote Holzhaus zu. Trixi folgte ihr, humpelnd und fluchend.
“Hallo, ist da jemand?” Lisa klopfte an die Tür der Hütte, aber niemand öffnete. Sie lief einmal ums Haus herum, in der Hoffnung durch ein Fenster schauen zu können. Keine Chance, überall waren die Läden verschlossen, die Tür war verriegelt. Das Haus war verlassen.

“Das darf nicht wahr sein!” Trixi war erschöpft. Sie setzte sich auf das kleine Bänkchen vor dem Haus und rieb sich die wunden Füße. “Der ganze Weg umsonst!”
“Aber das muss es sein”, sagte Lisa verzweifelt und setzte sich neben ihre Schwester. “Es gibt weit und breit kein anderes Haus.”
“Gut”, sagte Trixi. “Dann warten wir eben. Irgendwann wir er ja kommen.” Sie lehnte sich zurück, schloss die Augen und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen.
“Und wenn er im Urlaub ist?”, fragte Lisa. “Oder auf Geschäftsreise? Was, wenn er erst in ein paar Wochen wieder kommt?”
“Dann müssen wir uns eben so lange von Fischen ernähren.” Trixi lachte. “Ach Schwesterchen, bleib doch mal locker. Jetzt machen wir es uns hier gemütlich und warten erst mal ab.” Sie kramte in ihrer Tasche. “Hier, nimm!” Sie hielt Lisa einen Keks hin.
“Danke!” Lisa biss ab, obwohl sie keinen Hunger hatte. In der Tat war es ein wunderschönes Fleckchen Erde, in das sie da geraten waren. Kein Geräusch war zu hören, außer den kleinen Wellen, die ans Ufer rollten und dem Gekreische der Möwen über ihren Köpfen.

Lisa musste eingeschlafen sein. Sie schrak hoch, als sie eine Stimme hörte. “Oh, Besuch zu so später Stunde?” Ein Mann kam näher, bepackt mit Taschen und einer Angel unter dem Arm.
Lisa fasste sich schnell. “Sind Sie Ferderik Mörk?”, fragte sie.
“Warum wollen Sie das wissen?”, fragte der Mann, ein wenig ungehalten. “Und wer sind Sie überhaupt?”
“Ich bin Lisa Kocher”, antwortete sie und stand auf. “Und das ist meine Schwester Trixi.” Lisa zeigte nach rechts auf die Bank, wo Trixi noch immer den Schlaf des Gerechten schlief.

Frederik Mörk sah sie an. Für einen Norweger hatte er ungewöhnlich braune Augen. “Und?”, fragte er.
“Wir . . ., ich. .  .” Lisa fehlten plötzlich die Worte.
“Wir hatten eine Panne mit dem Wagen”, hörte sie Trixi sagen. “Und da haben wir hier eine kleine Rast gemacht.”
Da ging ein Lächeln über das Gesicht des Mannes. “Ok”, sagte er. “Dann würde ich sagen, Ihr kommt erst mal rein.”

Hier geht’s zur Folge 18 von “Im Fjord der Liebe”

Im Fjord der Liebe, Folge 17; ein Liebesroman alter Tradition, Kitsch und Herzschmerz inklusive – wie beim Groschenroman üblich.

2 Antworten

  1. sue
    | Antworten

    hatte ganz vergessen zu schreiben, ja, gut, dass sie Trixi dabei hatte, die weiß, wie es geht…

    Bis morgen, oder pausierst du?????

    LG Sue

    • carola
      | Antworten

      Liebe Sue, gleich kommt Folge 18, bin heute nur ein bisschen später dran. LG Carola

Deine Gedanken zu diesem Thema