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Im Fjord der Liebe, Folge 16

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Ein Großindustrieller, na also! Vielleicht kommt jetzt endlich der Richtige ins Spiel. Wäre Lisa doch zu wünschen, oder?

Kitsch, Groschenroman, Liebe, Herzschmerz, Liebesroman, Carola Pigisch, Norwegen, Fjord
Es sah so aus, als würde der Mann auf einem Schiff wohnen.
pete, “MSC Valencia at Hong Kong”, Some rights reserved, Quelle: www.piqs.de

“Sagt mal, Ihr beiden. Habt Ihr heute etwas besonderes vor?” Gitta fuhr fort, Butter auf ihr Brötchen zu streichen. Sie schaute nicht auf, als sie die Frage an ihrer Töchter richtete.
“Wie kommst Du darauf, Mama?”, fragte Lisa und schenkte sich eine Tasse Kaffee ein. Sie war schon seit über einer Stunde auf, hatte sich die Haare gewaschen und ganz genau überlegt, was sie anziehen sollte. Sie kam zu dem Schluss, dass ein Paar Jeans und eine einfache Bluse am unauffälligsten sein würden. Umso mehr war sie erschrocken, als sie Trixi am Frühstückstisch sitzen sah. Sie war ziemlich stark geschminkt, hatte sich die Haare hochgesteckt und ihr Rock war kaum mehr als ein Lendenschurz. Die Badelatschen hatte sie gegen ein paar hochhackige Riemchensandalen eingetauscht.

“Naja, ich finde nicht, dass Ihr nach einem gemütlichen Sonntag hier am Wasser ausseht”, antwortete Gitta.
“Ach ja? Wie sehen wir denn aus?” Trixi strich sich über ihr schwarzes Oberteil, das zwar leger fiel, trotzdem keinen Zweifel an der Üppigkeit ihrer Oberweite ließ.
“Als wolltet Ihr ein paar Männer von Euch überzeugen!”
“Oh”, sagte Lisa und lachte. “Ist es so offensichtlich?”
“Wie?” Jetzt mischte sich der Vater ein. “Ihr wollt weg? Heute am Sonntag?”
“Ja, Papa”, sagte Lisa. “Tut mir leid, aber ich habe einen wichtigen Auftrag, für den ich Trixi brauche. Wir müssen heute los, sonst schnappt mir noch jemand die Geschichte weg.”

“Was kann das für ein Auftrag sein?” Gitta schaute Trixi an und schüttelte den Kopf.
“Ein Großindustrieller, der noch nie ein Interview gegeben hat”, antwortete Trixi und klimperte mit den Augenlidern.
“Und Du meinst wirklich, dass er ausgerechnet Euch Rede und Antwort steht?” Gitta warf erneut einen Blick auf Trixi. “So wie Ihr ausseht?”
“Ich glaube, Mama hat recht”, sagte Lisa. “Du solltest vielleicht nicht ganz so dick auftragen, Trixi. Ein bisschen weniger Farbe täte es doch auch, oder?”
“Oh Mann!” Trixi stöhnte, stand aber auf und ging nach oben ins Badezimmer. Die Absätze klapperten auf der Treppe.

“Wenn die Adresse stimmt, dann wohnt der Mann auf einem Schiff”, erzählte Lisa.
“Na, das klingt ja interessant”, sagte der Vater.
“Ja, ein Großindustrieller, der ein einfaches, aber geniales Gerät erfindet und auf einem Containerschiff haust. Wenn das keine Herausforderung ist.” Lisa biss in ein Brötchen. Wieder musste sie an Nicolai denken und das Gespräch beim Steg. Noch immer konnte sie kaum glauben, was er ihr erzählt hatte. Ihre Enttäuschung kannte keine Grenzen, nie hätte sie einen solchen Grund hinter seinem Verhalten vermutet.

“Ist es so besser?” Trixi war zurück gekommen. Sie trug jetzt eine zwar sehr enge, aber immerhin lange Jeans, ein T-Shirt und ein Jackett, sah fast seriös aus. Nur die hochhackigen Sandaletten erinnerten noch an ihren Look von vorhin.
“Ja.” Lisa nickte mit dem Kopf. “So haben wir auch bei einem hinterwäldlerischen Querkopf eine Chance. Denn ich vermute, genau das ist er.”
“Na dann komm, Schwesterherz. Lass uns losfahren.” Trixi war jetzt in Aufbruchstimmung.
“Gut”, sagte Lisa und stand auf. “Ich denke, wir sind spätestens heute Nachmittag wieder zurück. Wenn wir ihn bis dahin nicht überzeugt haben, schaffen wir es ohnehin nicht mehr.”
“Viel Glück”, rief ihnen Gitta hinterher.

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Im Fjord der Liebe, Folge 16; ein Liebesroman alter Tradition, Kitsch und Herzschmerz inklusive – wie beim Groschenroman üblich.

Eine Antwort

  1. sue
    | Antworten

    grins

    Sue

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